Austria: Schwach, harmlos, ohne klare Torchance

Das 0:2 in Altach offenbart Austrias wahres Spielgeschick.

Wien. So groß die Ziele der Wiener Austria in der neuen Saison auch waren, mit vielen neuen Spielern, neuem Sportdirektor (Ralf Muhr) und neuem Stadion: die Enttäuschung über das matte, weiterhin erstaunlich lückenhafte und inkonsequente Spiel ist erdrückend. Von einer Trendwende ist in Favoriten keine Spur; im Gegenteil.

Das 0:2 in Altach glich einer Offenbarung. Violett ist in der Offensive vollkommen harmlos. Zehn Tore in zehn Runden (darunter das 4:0 gegen Admira) untermauern diese These, wenngleich erst die Punkteausbeute die wahre Tristesse dokumentiert: Austria hat nur fünf Ligaspiele gewonnen, dazu ein Remis ergattert. Dass parallel St. Pölten und WAC Punkte liegen ließen, also Austria hätte wichtiges Terrain in der Meisterschaft gut machen können, dürfte die Stimmung in der Länderspielpause trüben.

Muster an Harmlosigkeit

Muhr schien schwer konsterniert. Als Nachfolger von Franz Wohlfahrt hat sich schließlich der deutsche Trainer Thomas Letsch im Vorstand (gegen Manfred Schmid) durchgesetzt. Doch „attraktiver“, geschweige denn erfolgreicher, ist das Spiel der Wiener noch immer nicht geworden. Dass mit Edomwonyi (2 Tore) und Turgeman (1) zwei Stürmer verletzt fehlen, lässt Muhr allerdings als Ausrede auch nicht gelten. Der Gesamtauftritt des Klubs sei „ungenügend“.

Was mit Friesenbichler, Prokop, Monschein oder Grünwald los sei, bleibt also weiter ein Geheimnis. Austria aber machte es möglich, dass Altach erstmals in diesem Jahr zwei Spiele in Folge gewinnen konnte. Dieser Umstand sagt in Wahrheit alles über die Qualität des violetten Spiels. (fin)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.10.2018)

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