Bayern-Präsident Uli Hoeneß soll dem Finanzamt sechs Millionen Euro überwiesen haben. Er hat sich selbst angezeigt.
Berlin/Ag/Red. Wegen eines Kontos in der Schweiz hat der Vereinspräsident des FC Bayern München, Uli Hoeneß, sich selbst angezeigt. Die Staatsanwaltschaft München ermittle wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung, berichtete das Magazin „Focus“ am Wochenende. Die „Bild am Sonntag“ schrieb, Hoeneß habe samt Selbstanzeige knapp sechs Mio. Euro ans Finanzamt bezahlt.
Wie der Chef der deutschen Steuergewerkschaft, Thomas Eigenthaler, dem Blatt sagte, bedeute das, dass „Hoeneß mindestens zehn Millionen Euro Einnahmen nicht angegeben hat“. Die SPD, die das deutsch-schweizerische Steuerabkommen wegen zu vieler Schlupflöcher mit den Grünen zu Fall gebracht hatte, wertete die Selbstanzeige als Bestätigung.
Hoeneß sagt im „Focus“, er habe im Jänner über seinen Steuerberater beim Finanzamt eine Selbstanzeige eingereicht. Diese hänge „mit einem Konto in der Schweiz“ zusammen. Die steuerlichen Folgen würden derzeit von den Behörden geprüft. Ursprünglich habe er die Angelegenheit über das geplante deutsch-schweizerische Steuerabkommen regeln wollen, dieses ist im Dezember 2012 nicht zustande gekommen. Die Staatsanwaltschaft München hat auf Grundlage der Selbstanzeige ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Hoeneß schließt Rücktritt aus
"An einen Rücktritt als Aufsichtsratsvorsitzender bei Bayern München denke ich nicht", sagte Hoeneß der "Sport Bild Plus". Da der Chef des Gremiums der Aktiengesellschaft stets auch Präsident des eingetragenen Vereins ist, gilt diese Aussage für beide Ämter.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.04.2013)