Hoeneß will sich "zur Wehr setzen"

Hoeness will sich Wehr
Hoeness will sich Wehr(c) EPA (PETER STEFFEN)
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Der aufsehenerregende Steuerfall von Bayern-Präsident Uli Hoeneß wird voraussichtlich zur Dauer-Affäre.

Über die Länge der Untersuchungen machte Oberstaatsanwalt Ken Heidenreich am Montag noch keine Angaben. Nachdem er einen Rücktritt von seinen Ämtern beim deutschen Fußball-Rekordmeister ausgeschlossen hatte, will auch Hoeneß selbst nicht für weitere öffentliche Aufklärung sorgen. Stattdessen geht der 61-Jährige in die Offensive.

Zwei Tage, nachdem die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft München wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung bekannt geworden waren, drohte Hoeneß Medien mit juristischen Schritten. "Gegen die Exzesse in einigen Berichterstattungen werde ich mich anwaltschaftlich zur Wehr setzen", sagte er im "Münchner Merkur" (Montag). Einer Münchner Zeitung kündigte der frühere Bayern-Manager an: "Für die wird das richtig teuer."

Mit Spannung wird der angekündigte Besuch von Hoeneß am Dienstag in der Allianz Arena beim Halbfinal-Hinspiel in der Champions League gegen den FC Barcelona erwartet. Äußerungen zum schwebenden Verfahren soll es dabei allerdings nicht geben: "Ich werde einige Wochen ins Land ziehen lassen, ehe ich mich äußere", erklärte Hoeneß.

Dennoch wird der Fall die Münchner wohl noch für längere Zeit begleiten. "Das lässt sich rein zeitlich sehr schwer einschätzen, das hängt immer von der Fallgestaltung ab", sagte Staatsanwalt Heidenreich über das mutmaßliche Ausmaß der Ermittlungen. "Es müssen viele Dinge geprüft werden."

Heidenreich bestätigte, dass die juristische Maßnahme durch eine Selbstanzeige des Präsidenten des deutschen Fußball-Rekordmeisters FC Bayern München im Jänner aufgenommen worden sei. Zu Details, Summen oder einer angeblich erfolgten Hausdurchsuchung machte er keine Angaben. "Zu Einzelheiten möchten wir uns nicht äußern." Auch aus dem Bayern-Aufsichtsrat gab es zunächst keine Äußerung über den Vorsitzenden des Gremiums.

(APA)

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