Frauen-EM: Auftaktpartie als Wegweiser

OeFB FRAUEN FUSSBALL LAeNDERSPIEL: AUT - DEN
OeFB FRAUEN FUSSBALL LAeNDERSPIEL: AUT - DENAPA/HANS PUNZ
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Die Schweizer Fußball-Frauen-Nationalmannschaft geht als Favorit in ihre EM-Premiere am Dienstag (18.00 Uhr) gegen Österreich in Deventer.

Die Schweizer Fußball-Frauen-Nationalmannschaft geht als Favorit in ihre EM-Premiere am Dienstag (18.00 Uhr) gegen Österreich in Deventer. Die Eidgenossinnen sind in der Rangliste als 17. sieben Ränge vor der ÖFB-Auswahl zu finden und haben auch in der Länderspielbilanz die Nase vorne. "Unser Anspruch ist, dass wir gegen Österreich gewinnen", sprach Teamstütze Lara Dickenmann Klartext.

In acht Duellen mit Österreich gab es für die Schweizerinnen sechs Siege. Doch nicht nur das spricht für die Truppe von Teamchefin Martina Voss-Tecklenburg. In der EM-Qualifikation blieb sie ohne Punktverlust, und in der Vorbereitung gab es mit dem Sieg beim Zypern Cup, bei dem sie die ÖFB-Auswahl entthronte, den ersten internationalen Turniersieg. "Wenn wir unsere bestmögliche Leistung bringen, dann wird es für jeden Gegner schwer, uns zu schlagen", sagte Voss-Tecklenburg.

Der EM-Auftaktgegner wird aber nicht auf die leichte Schulter genommen, der Respekt ist groß. "Ich sehe die beiden Teams sehr auf Augenhöhe und auch von der Spielanlage viele Parallelen, von daher glaube ich, dass das Spiel ein Türöffner für den Gewinner sein kann", erklärte die Schweizer Teamchefin. Das Match habe daher eine sehr große Bedeutung. "Das steht außer Frage", so Voss-Tecklenburg.

Die ÖFB-Truppe wurde in den letzten Monaten genau analysiert. Schwächen von Viktoria Schnaderbeck und Co wollte die Ex-DFB-Teamspielerin nur gegenüber ihrem Team skizzieren. Positives nannte sie dagegen schon. "Ich weiß, wo die Stärken liegen. Sie kommen viel über den Spirit, über die Disziplin und sind sehr eingespielt", erläuterte die 49-jährige Deutsche. Besonders warnte sie vor ÖFB-Rekordtorschützin Nina Burger, die 2016/17 für den SC Sand siebenmal traf: "Ich weiß, dass sie eine sehr gute Saison gespielt hat, immer eine gute Torgefahr entwickelt."

Die Schweizerinnen, die ihr letztes offizielles Testspiel Anfang Juni nicht in Bestbesetzung gegen England 0:4 verloren, haben aber auch viele Asse im Ärmel. Dickenmann hat wie Burger im Teamdress 46 Mal getroffen, ist die Nummer eins ihres Landes. Mit dem VfL Wolfsburg gewann sie das Double. Mit Caroline Abbe und Martina Moser (je 126 Länderspiele) gibt es im Aufgebot zwei Akteurinnen mit noch mehr Erfahrung als die 119-fache Teamspielerin.

Personell stehen Voss-Tecklenburg im Kader mehr qualitativ starke Spielerinnen zur Verfügung als ÖFB-Coach Dominik Thalhammer. "Ich habe das Gefühl, dass es vielleicht in der ganz großen Breite bei Österreich noch Probleme gibt. Ich glaube, dass die Qualität auf der Bank bei uns ein bisschen größer ist. Das könnte im Turnier einen wichtigen Wert ausmachen", meinte die Schweizer Teamtrainerin.

Der Stamm ihres Teams war auch schon bei der WM-Premiere 2015 in Kanada, wo im Achtelfinale Endstation war, dabei. "Die WM war für uns alle eine Reise ins Ungewisse. Mittlerweile sind wir reifer geworden", ist Dickenmann guter Dinge. Auch Voss-Tecklenburg hofft durch die WM-Teilnahme auf einen Vorteil im Vergleich zu Österreich. Die Nervosität könne dadurch vielleicht geringer sein.

Österreich und die Schweiz sind zwei von fünf EM-Debütanten. "Die europäische Spitze ist in vielen Bereichen in der Weltspitze vertreten, die EM ist daher sportlich ein schwierigeres Turnier als die WM", meinte Voss-Tecklenburg. Gegner wie Ecuador, die man vom Platz schieße, gebe es nicht. "Die Qualität im Frauenfußball hat sich europäisch auf allen Ebenen entwickelt, deshalb ist es schön, dass man auf 16 Teams gegangen ist", sagte Voss-Tecklenburg. Ihr Team will wie Österreich zeigen, dass es zurecht bei der EM ist.

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