Der Schweizer Meister steht im Achtelfinale, Trainer Raphael Wicky belehrte Kritiker.
Basel. In der Schweizer Liga liegt Serienmeister FC Basel hinter den von Adi Hütter trainierten Young Boys Bern, in der Champions League aber läuft es dafür umso besser. Ein 2:0-Sieg gegen das Schlusslicht Benfica Lissabon fixierte den dritten Aufstieg ins Achtelfinale in der Vereinsgeschichte. „Das waren die längsten 90 Minuten in meiner Zeit als Trainer“, gestand Raphael Wicky nach dem Schlusspfiff in Lissabon. „Ich freue mich für die Fans, für Basel, dass wir alle diese Emotionen erleben dürfen.“
Nach dem frühen Tor von Elyounoussi (5.) hatte Wicky seine Spieler in der Pause nicht über die Führung von ZSKA Moskau gegen Manchester United informiert. „Wir haben uns auf uns konzentriert. Wir hätten sowieso keine Gelegenheit gehabt, unser Spiel zu ändern“, sagte der 40-Jährige. Der zweite Treffer von Salzburg-Leihgabe Oberlin beseitigte die letzten Zweifel.
Mit zwölf Punkten und vier Partien ohne Gegentor markierte Basel seine bislang beste Gruppenphase, damit dürfte auch die Kritik an Wicky verstummen. Der Ex-Profi war im Sommer ohne Erfahrung im Erwachsenenfußball zum Cheftrainer bestellt worden und spürte nach Rückschlägen in der Meisterschaft bereits rauen Gegenwind. Wicky hat dennoch nie den Glauben an sich verloren. „Es war sicher gut, dass ich keine Zeitungen zum FC Basel lese. Mir reicht es vollkommen, wenn ich mich jeden Tag mit meinem Staff austausche“, erklärte er seine Taktik.
Bei der Auslosung am Montag erwartet Basel nun ein echter Kracher, ein Wunschlos hat Wicky allerdings nicht. „Es wird jeder Gegner attraktiv sein – und vor allem schwierig. Natürlich würde man gerne gegen Barcelona, Manchester City oder PSG spielen. Aber die sind halt auch extrem stark.“ (swi)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.12.2017)