Klopp verteidigt Özil

Jürgen Klopp sieht die Spieler in der Erdoğate-Causa schlecht beraten, aber einen unfairen Umgang.

Berlin/Wien. Mit deutlichen Worten hat Jürgen Klopp die deutschen Teamspieler Mesut Özil und İlkay Gündoğan in der emotionalen Debatte um die Erdoğan-Fotos in Schutz genommen. „Das ist doch völliger Quatsch. Die intelligenten Menschen dieses Landes fordern Toleranz. Und die anderen sollten am besten mal den Mund halten und die Jungs nicht infrage stellen“, sagte der Liverpool-Trainer der „Sport Bild“.

Klopp räumte ein, dass Özil und Gündoğan nicht gut beraten wurden, als sie sich bei einem Termin im Mai mit dem türkischen Präsidenten, Recep Tayyip Erdoğan, fotografieren ließen. Aber: „Wir sollten nicht vergessen, dass die beiden nun mal türkische Wurzeln haben, auch wenn sie hier in Deutschland aufgewachsen sind. Aber es ist wie immer: Wer am lautesten krakeelt, wird am meisten gehört“, monierte Klopp die Anfeindungen gegen die Profis.

Gündoğan hatte sich noch vor der WM zu dem umstrittenen Termin mit Erdoğan geäußert. Özil hat dazu selbst noch nicht gesprochen. Zuletzt waren DFB-Präsident Reinhard Grindel und Teammanager Oliver Bierhoff in die Kritik geraten, weil sie mit Interviewaussagen den Eindruck erweckt hatten, Özil sei durch sein Verhalten für das historische frühe WM-Aus der deutschen Nationalmannschaft mitverantwortlich. Generell wird die Rückkehr Özils in seinen Fußballeralltag mit Spannung erwartet.

Am Sonntag stößt der 29-Jährige zu seinem Klub FC Arsenal. Der neue Coach, Unai Emery, sagt: „Mesut soll mit freiem Kopf neu starten.“ (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.07.2018)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.