Champions League: Dortmund sucht die Normalität

Lucien Favre und Manuel Akanji.
Lucien Favre und Manuel Akanji.(c) APA/AFP/PATRIK STOLLARZ
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Das Duell gegen AS Monaco steht im Zeichen des Bombenanschlags.

Dortmund. Für den damaligen Torhüter Roman Weidenfeller war es der „schlimmste Tag der Vereinsgeschichte“, für Klubchef Hans-Joachim Watzke die „schwierigste Situation der vergangenen Jahrzehnte“. Das Duell von Borussia Dortmund in der Champions League mit dem AS Monaco (21 Uhr, live dazn) bringt die Erinnerungen an den Anschlag vom 11. April 2017 zurück. Damals wurde der BVB-Teambus bei der Abfahrt zur Partie gegen die Monegassen von drei Splitterbomben getroffen.

Vor dem Wiedersehen mit Monaco würden sich alle Beteiligten den Blick zurück gern ersparen. „Natürlich ist es ein besonderes Spiel – weil es ein Champions-League-Spiel ist. Diese Sache ist für mich abgeschlossen“, antwortete Tormann Roman Bürki auf die Frage nach seiner Gefühlslage eineinhalb Jahre nach dem Attentat.

Nur mit Glück entgingen die Spieler schweren Verletzungen, als fingerlange Metallbolzen nach der Detonation der Sprengsätze einige Scheiben zerschlugen. Das angebliche Motiv des vermeintlichen Täters Sergej W., der viel Geld auf einen durch den Anschlag verursachten Kursverlust der BVB-Aktie gesetzt haben soll, machte die Tat zu einem beispiellosen Verbrechen. Noch Monate später klagten Profis über Schlaflosigkeit. „Dieser hinterhältige Bombenanschlag hat den ganzen Klub verändert“, sagte der heutige Vereinsbotschafter Weidenfeller der „Bild“.

BVB begeistert, Monaco kriselt

Mit einem Sieg könnte der Tabellenführer der deutschen Bundesliga seinen Aufwärtstrend jedenfalls fortsetzen. Die starken Dortmunder Auftritte gegen Nürnberg (7:0) und in Leverkusen (4:2) haben den Glauben in die eigenen Fähigkeiten gestärkt. „So wollen wir weitermachen“, erklärte Abwehrspieler Manuel Akanji.

Zudem scheint Monaco nicht mehr so stark wie in den Viertelfinal-Duellen vor anderthalb Jahren, als der vom Anschlag gezeichnete BVB beide Spiele (2:3/1:3) verlor. Das Team aus dem Fürstentum rangiert in der französischen Liga nur auf dem 18. Tabellenplatz und hat die vergangenen sechs Pflichtspiele allesamt verloren. (ag./red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.10.2018)

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