In Frankfurt bekam Heinz Lindner (28) die Härte des Geschäfts zu spüren, saß zwei Jahre auf der Bank. In Zürich spürt er neues Vertrauen, davon profitiert auch das Nationalteam.
Nach zwei Jahren und nur drei Pflichtspieleinsätzen sah Heinz Lindner im Mai 2017 die Zeit gekommen. Er musste weg aus Frankfurt, weg von der Eintracht, der er sich im Sommer 2015 hoffnungsfroh angeschlossen hatte. Mit einem Engagement in der deutschen Bundesliga war für den damals 24-Jährigen ein Traum in Erfüllung gegangen. Es lockten Duelle mit Bayern München und Borussia Dortmund, fantastische Fans, ausverkaufte Stadien. Geworden sind es schließlich zwei Bundesligaspiele gegen Schalke und RB Leipzig sowie ein Cupeinsatz beim Fünftligisten Bremer SV. Eine bescheidene Ausbeute. Doch im Tor ist, anders als in der Innenverteidigung oder im Angriff, immer nur für einen Mann Platz, den Kampf um diese Monopolstellung hatte Lindner in der Vorbereitung auf die Saison 2015/2016 gegen den von Bröndby Kopenhagen verpflichteten Lukáš Hrádecký verloren. Bei der Eintracht galt es, die Nachfolge für den um neun Millionen Euro zu Paris SG transferierten Publikumsliebling Kevin Trapp zu klären.
Heinz Lindner war in Frankfurt die klassische Nummer zwei. Abgesehen von seinen drei Einsätze stand er in zwei Jahren nur zwei Mal krankheitsbedingt nicht im Kader, ansonsten hütete er stets die Ersatzbank, hoffte auf seine große Chance, die nie kam. An Hrádecký, dem finnischen Teamtorhüter, führte kein Weg vorbei. „Er ist mehr als ein überdurchschnittlich guter Bundesligatorhüter“, sagt Lindner über jenen Mann, der nach drei Jahren in Frankfurt diesen Sommer zu Bayer Leverkusen wechselte und dort mit Julian Baumgartlinger, Aleksandar Dragović und Ramazan Özcan abermals auf Österreicher trifft.