Europa League: Red-Bull-Duell ohne Stallorder?

Ein Prestigeduell, wenn Salzburg den Schwesternklub RB Leipzig empfängt
Ein Prestigeduell, wenn Salzburg den Schwesternklub RB Leipzig empfängt(c) APA/ERWIN SCHERIAU
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Die Ausgangslage könnte pikanter kaum sein: Die Partie zwischen Salzburg und Leipzig wird über das Weiterkommen beider Vereine entscheiden.

Salzburg. Schützenhilfe vom kleineren für den größeren Red-Bull-Klub? „Das geht mir zu weit mit jeglicher Phantasie“, erklärte Salzburg-Coach Marco Rose. „Bitte runter vom Gas.“ In seinem Verein mache man jedenfalls nicht mehr aus dieser Europa-League-Partie als sie sei, schickte der stets besonnene Deutsche hinterher.

Dennoch: Es ist und bleibt ein Prestigeduell, wenn Salzburg den Schwesternklub RB Leipzig empfängt (18.55 Uhr, live Puls 4, dazn). Noch dazu bei ausverkauften Haus (29.520 Zuschauer) und wenn die Ausgangslage klar für Österreichs Meister spricht. „Wir brauchen einen Punkt und ich glaube, dass Leipzig zwei Siege brauchen wird, um in die nächste Runde zu kommen“, meinte Rose.

Für die international makellosen Salzburger liegt das Sechzehntelfinalticket also zum Abholen bereit, weil der Aufstieg aber noch nicht ganz fixiert ist, sollte die Schützenhilfe für Leipzig jedenfalls ausbleiben. Außerdem strotzt Salzburg vor Selbstvertrauen. 52 Pflichtspiele wurde zu Hause nicht mehr verloren, im Europacup ist man vor eigenem Publikum 15 Mal in Folge ungeschlagen geblieben. Und im Hinspiel in Leipzig hat die Rose-Truppe mit dem 3:2-Sieg bewiesen, dass auch ein ambitionierter deutscher Bundesligist schlagbar ist. „Wir wissen, wozu wir imstande sind“, betonte der Trainer.

Leipzig könnte am Ende zwar auch ein Unentschieden für die K.o.-Phase reichen, die Sachsen sollten aber besser gewinnen. Auch in Leipzig wischt man eine etwaige Stallorder vom Tisch. „Von wem soll die kommen?“, fragt Geschäftsführer Oliver Mintzlaff. Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz mische sich „nullkommanull ins operative Geschäft ein“.

Noch etwas gab es im Vorfeld des Duells zu dementieren. „Bild“ hatte berichtet, Salzburg-Trainer Rose verhandle mit Champions-League-Teilnehmer Hoffenheim. Rose erklärte: „Das Einzige, über das ich momentan verhandle, ist, ob meine Tochter zu Weihnachten ein neues Handy bekommt.“ (joe)

Europa League Gruppe B

SP S U N TORE P
1. Salzburg 4 4 0 0 9 12
2. RB Leipzig 4 2 0 2 2 6
3. Celtic Glasgow 4 2 0 2 –2 6
4. Trondheim 4 0 0 4 –9 0

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.11.2018)

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