Argentiniens friedlichste Fußballkommune

Die Fans der Boca Juniors feiern bereits. Manche hatten genug Geld für den Flug nach Madrid, wo am Sonntag das Finale der Copa Libertadores steigen wird.
Die Fans der Boca Juniors feiern bereits. Manche hatten genug Geld für den Flug nach Madrid, wo am Sonntag das Finale der Copa Libertadores steigen wird.(c) APA/AFP/NOTICIAS ARGENTINAS/JOSE (JOSE BRUSCO)
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Boca Juniors und River Plate sind erbitterte Rivalen, Spiele zu oft von Ausschreitungen begleitet, wie zuletzt das abgesagte Final-Rückspiel der Copa Libertadores. Doch in einer Kleinstadt in der zentralargentinischen Provinz Córdoba sind sie vereint, hier wird am Sonntag auch friedlich gefeiert.

„Ich bin mit Leib und Seele Boca-Fan“, verrät René Mangini, Vereinspräsident von River Plate in Bell Ville. Seit Tagen läutet das Telefon des kleinen Klubs in der 42.000 Einwohner umfassenden Kleinstadt in der zentralargentinischen Provinz Córdoba pausenlos. „Wir bekommen Anrufe von überall, sogar CNN hat sich gemeldet“, sagt Mangini. Warum? „Unser Klub ist einzigartig in der Welt.“

Um in der Meisterschaft mitspielen zu können, wollten einst 30 Kicker einen Verein gründen. Auf alles konnten sie sich einigen, nur nicht auf Namen und Trikotfarben. Jeweils die Hälfte waren Fans eines der rivalisierenden Hauptstadtvertreter. Die einen wollten Boca und blau-gelbe Trikots, die anderen River Plate und rote Schärpen. Und so wurde am 23. März 1923 Atlético y Biblioteca River Plate de Bell Ville – mit den Trikotfarben der Boca Juniors – gegründet. Acht Jahre später feierte man den ersten, bisher einzigen Meistertitel.

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