Einmal mehr wurde Pep Guardiola von seinem Widersacher auf der Trainerbank kalt erwischt: Mauricio Pochettino und Tottenham Hotspur haben im Viertelfinale gegen Manchester City mit einem 1:0-Sieg vorgelegt.
London. Mauricio Pochettino hat den großen Pep Guardiola schon das ein oder andere Mal auf dem falschen Fuß erwischt. An diesem Champions-League-Abend ging sein Plan wieder auf: Dank eines Treffers von Son Heung-min (78.) feierte Tottenham im Viertelfinal-Hinspiel einen 1:0-Sieg über das favorisierte Manchester City.
Die Rivalität der beiden Trainer geht weit zurück, sie standen sich schon als Profis in Spanien und als Trainer ihrer Stammklubs Espanyol Barcelona (Pochettino) und FC Barcelona (Guardiola) gegenüber. Von neun Derbys gewann Guardiola fünf, eine schwache Ausbeute angesichts der damaligen Barça-Übermacht. Auch im ersten Duell in der Premier League düpierten die Spurs von Pochettino den gerade in Manchester angekommenen Starcoach (2:0 im Oktober 2016).
Danach war für Tottenham lange nichts mehr zu holen gegen den aufrüstenden Scheichklub. Die Bilanz heute: Von 15 Trainer-Duellen gewann Pochettino drei und verlor acht (vier Remis). Dennoch: Unter dem Argentinier sind die Spurs ein erfolgreicher Gegenentwurf zum englischen Transferwahnsinn. Zwei Transferfenster ließen sie zuletzt verstreichen ohne einen Pfund auszugeben und können trotzdem die Premier League zum vierten Mal in Folge in den Top drei beenden.
Dass Tottenham mit dieser Philosophie bald an seine Grenzen stoßen könnte, wurde bei der Champions-League-Premiere im neuen, rund eine Milliarde Pfund (1,16 Mrd. Euro) teuren „Tottenham Hotspur Stadium“ widerlegt. Das 1:0 war für die Pochettino-Truppe nicht nur die Maximalausbeute – Keeper Lloris hatte einen Handelfmeter von Agüero parieren müssen (13.) –, sondern auch ein teuer erkaufter Sieg: Torjäger Harry Kane (58.) humpelte wie auch Kreativzentrale Dele Alli (87.) verletzt vom Feld. Dann aber besorgte Son den Siegtreffer (78.). In einer Woche folgt das Rückspiel – und das wegweisende 16. Duell zwischen Pochettino und Guardiola.
(joe)