Grödig: Geld, Visionen und extrem große Ambitionen

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Grödig sorgt weiter für Aufsehen, nun spielt der durch den Wettskandal geplagte Aufsteiger im Transfertheater eine große Rolle: Philipp Zulechner steht in der Auslage. Andreas Müller ist neuer Rapid-Sportdirektor.

Grödig. Fünfzehn Tore hat Philipp Zulechner im Herbst in 20 Ligaspielen für Aufsteiger Grödig erzielt. Der Führende der Schützenliste in der Fußballbundesliga hat damit großen Anteil daran, dass der Verein überraschend auf dem zweiten Tabellenplatz überwintert. Auch beim 2:1 gegen Admira setzte er sich entscheidend in Szene, Zulechner wird daher auf dem Wintertransfermarkt als heiße Aktie gehandelt. Der Neo-Teamstürmer soll dennoch zumindest im Frühjahr in Grödig noch gehalten werden. Denn der durch die Folgen des Wettskandals schwer gebeutelte „Dorfklub“ hat Großes vor.

„Wir wollen Philipp Zulechner auf keinen Fall abgeben“, erklärt Manager Christian Haas stur. Der 23-jährige Goalgetter ist erst im Sommer ablösefrei aus Horn verpflichtet worden. Die vereinsseitige Option auf Verlängerung des bis Saisonende befristeten Vertrages wird im Jänner gezogen, verriet Haas. Zulechner ist damit bis Sommer 2015 an Grödig gebunden – und wird dementsprechend teurer für Interessenten. Ob er bei einem entsprechenden Angebot trotzdem wechseln wird, ist eine Frage des Verhandlungsgeschicks.

„Noch keine Anfrage da“

Der Stürmer wurde zuletzt sogar mit deutschen Zweitligisten in Verbindung gebracht. Auch Meister Austria soll ein Auge auf den gebürtigen Wiener geworfen haben, Salzburg befindet sich ohnehin fortlaufend auf Einkaufstour. Ralf Rangnick saß jedenfalls am Dienstag in der Untersbergarena, eine weite Anfahrt blieb dem Salzburg-Chef erspart. „Bis jetzt ist aber noch keine einzige Anfrage da“, versicherte Haas. „Wir haben noch mit niemandem gesprochen.“ Auch Zulechner selbst, darauf legt er gesondert Wert, will sich noch nicht mit einem Transfer beschäftigen. Erst wenn ein konkretes Offert vorliegt, werde ihn sein Manager informieren. Er sagt: „Jetzt kommt einmal die Winterpause. Jetzt versuche ich, alles zu verarbeiten und 2014 genauso gut zu spielen.“

Ein Mitgrund für die Standhaftigkeit der Grödiger im sich anbahnenden Transferpoker sind ihre Ambitionen. Der Klassenerhalt ist nicht genug, sagt Haas. „Ich traue der Mannschaft zu, dass sie um die Europacup-Plätze spielt.“ Der Aufsteiger überwintert jedenfalls vor Rapid und Austria. Nach der Trennung von Dominique Taboga und Thomas Zündel im Zusammenhang mit möglichen Spielmanipulationen muss Grödig im Winter aber selbst auf dem Transfermarkt aktiv werden. Zulechners Verkauf würde Geld in die Kassa spülen.

Rapid bestätigte am Mittwoch einen Bericht der „Presse“: Andreas Müller wurde zum neuen Sportdirektor bestellt. Der Deutsche, 51, folgt Helmut Schulte nach. Müller, der für Schalke und Stuttgart spielte und als Manager in Hoffenheim arbeitete, erhielt einen Vertrag bis Sommer 2016.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.12.2013)

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