„Funktioniert“ Rapid? Härtetest für Europacup

Thomas Murg.
Thomas Murg. (c) APA/EXPA/SEBASTIAN PUCHER (EXPA/SEBASTIAN PUCHER)
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Bundesliga: Rapid will beim LASK zweiten Saisonsieg schaffen.

Wien. Er ist erst 23 Jahre jung, aber sein Wort hat bereits auf dem Fußballplatz Gewicht: Thomas Murg hat bei Rapid in seiner dritten Saison im Dress der Wiener eine wichtige Funktion eingenommen. Beim 4:0-Sieg gegen Slovan Bratislava im Drittrunden-Rückspiel der Europa-League-Qualifikation konnte der Offensivspieler überzeugen und über seinen ersten Europacuptreffer jubeln. Nun will er diesen Freudenschrei auch in der Bundesliga zeigen.

Murg kann mit der gestiegenen Verantwortung umgehen. „Ich muss auch einmal den Kopf hinhalten, wenn es nicht so läuft, weil einfach von mir auch schon einiges erwartet wird. Mit dem kann ich aber gut umgehen“, verlautete der Ex-Austrianer, der in Hütteldorf aber respektiert wird. Das wurde auch nach der WAC-Partie (0:0) deutlich. „Wir waren sehr kritisch mit uns selber. Die Spieler, die länger dabei sind, haben mit den Jungen gesprochen. Wie das genau abgelaufen ist, bleibt intern“, sagte Murg. Die Worte haben ihre Wirkung nicht verfehlt.

Heute, 17 Uhr, stehen die Wiener beim LASK in Pasching auf dem Prüfstein. „Das waren immer coole und intensive Spiele, weil LASK auch offensiv agiert, ähnlich wie wir“, analysierte Murg. Sein Team holte vergangene Saison alle zwölf Punkte gegen die Linzer. Murg gelangen in fünf Pflichtspielduellen drei Tore und zwei Assists. Doch welche Emotionen und Kräfte die Oberösterreicher nach dem sensationellen Sieg gegen Besiktas Istanbul gewonnen haben, bleibt vorerst ein Rätsel.

Treffer sind für Offensivspieler von besonderer Bedeutung, natürlich auch für Murg. Seine persönlichen Ziele behält er für sich. Die Messlatte hat er in der vergangenen Saison nach oben gelegt. Nach drei Toren und vier Assists in 26 Ligaspielen folgten 2017/18 zehn Treffer und sieben Vorlagen in 33 Partien. Er wolle Leistung bringen, doch Rapid müsse als Mannschaft „funktionieren“. Nur diese Errungenschaft würde dauerhaft Erfolge sichern.


Das Duell mit Steaua Bukarest. Wichtig sei daher der Einzug in die Europa League. Am Donnerstag müsse im Playoff-Hinspiel gegen Steaua Bukarest bereits reüssiert werden. „Ich weiß, dass es schwierig ist, in die Gruppenphase zu kommen und sehe uns mit Steaua auf Augenhöhe“, sagt Sportdirektor Fredy Bickel. Im Vergleich zum Duell mit Slovan habe man jedoch nicht mehr den Vorteil des Heimspiels in der zweiten Partie. Das sei schade, so der Schweizer. Um es dennoch zu bewerkstelligen und für Ruhe in Hütteldorf zu sorgen – das Verpassen des internationalen Geschäfts würde bei den wortgewaltigen Anhängern erneut den Wunsch nach personellen Veränderungen wecken – muss im Allianz Stadion der Grundstein für den Aufstieg gelegt werden. „Der August ist ein ganz wichtiger Monat für uns“, weiß Bickel.

Helfen könnte die kürzer werdende Ausfallliste. Hofmann, Dibon und Stürmer-Zugang Pavlović sind zurück im Mannschaftstraining. Laut Trainer Goran Djuricin könnte Hofmann schon gegen Steaua oder danach gegen Innsbruck sein Comeback geben. Aber: Dibon sammelt bei den Amateuren Spielpraxis. Pavlović würde sogar noch länger brauchen, erklärte Djuricin.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.08.2018)

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