Salzburg: Das gute Gefühl vor dem Showdown

FUSSBALL TIPICO BUNDESLIGA / GRUNDDURCHGANG: CASHPOINT SCR ALTACH - RED BULL SALZBURG
FUSSBALL TIPICO BUNDESLIGA / GRUNDDURCHGANG: CASHPOINT SCR ALTACH - RED BULL SALZBURG(c) APA/DIETMAR STIPLOVSEK
  • Drucken

Salzburg glückte die Generalprobe für das Champions-League-Rückspiel gegen Roter Stern Belgrad. Die Mannschaft strahlt Zuversicht aus, Personalfragen sind noch zu klären.

Altach/Wien. Meister Red Bull Salzburg geht mit dem Selbstvertrauen von fünf Siegen in fünf Ligaspielen ins entscheidende Rückspiel um den Einzug in die Champions League am Mittwoch (21 Uhr, live Sky und SRF2) gegen Roter Stern Belgrad. Bei der Generalprobe am Samstag in Altach (3:2) hatten die Salzburger allerdings auch ihre Schwierigkeiten, nicht alles funktionierte nach Wunsch.

Dazu steht Trainer Marco Rose vor zumindest einer heiklen Personalentscheidung. Stürmer Smail Prevljak hat sich mit vier Toren in den beiden vergangenen Ligaspielen aufgedrängt, im internationalen Geschäft ist er bisher aber noch keine Minute zum Einsatz gekommen. „Der Kader ist breit, der Kader ist groß“, betonte Rose. „Das ist gut so, das ist wichtig, das ist richtig.“ Ein Trainer müsse sich mit einer derartigen Situation auseinandersetzen. „Er muss Dinge erklären, aber genau das mache ich auch gerne“, versicherte der Deutsche. „Wir gehen alle gemeinsam da durch.“ In den drei bisherigen Champions-League-Quali-Partien hat er stets auf Reinhold Yabo an vorderster Front neben Schützenkönig Munas Dabbur gesetzt. Beim Hinspiel in Belgrad (0:0) machte das Duo aber keine gute Figur, blieb farblos.

„Wir brennen schon darauf“

Prevljak, vergangene Saison noch an Mattersburg verliehen, ist mit 17 Treffern der erfolgreichste Bundesliga-Schütze des Kalenderjahres 2018. „Mein Job ist es, Tore zu schießen und gut zu arbeiten – im Training und im Spiel“, erklärte der Bosnier. Der Trainer entscheide, wer spielt. „Das muss man alles respektieren.“ Der Sieg in Altach sei jedenfalls wichtig für das Selbstvertrauen für Mittwoch. Prevljak: „Da werden wir 120 Prozent geben.“

Für den durch die Oberschenkelverletzung von Zlatko Junuzović vakanten Platz im Mittelfeld dürfte Xaver Schlager in der Pole-Position sein. Der 20-Jährige erzielte in Vorarlberg in der 83. Minute den entscheidenden Treffer – wenn auch etwas unfreiwillig, weil ihm eine Flanke ins Tor abriss. „Das Wichtigste war, zu gewinnen“, meinte Schlager. „Mittwoch ist ein neuer Bewerb, etwas ganz anderes. Da brennen eh schon alle drauf.“

Rose war froh, dass auch Schlager „für sich einmal ein bisschen das Glück erzwungen hat.“ Für den ÖFB-Teamspieler war es erst sein drittes Bundesliga-Tor, sein erstes seit Oktober. „Ich hoffe auch, dass ihm das ein gutes Gefühl gibt“, sagte Rose, der seine an sieben Positionen umgestellte Mannschaft vor allem für die Leistung in der ersten Hälfte lobte. „Da haben wir ein bärenstarkes Spiel gemacht, vor allem auch fußballerisch.“

Die Bullen kassierten gegen den Tabellenletzten allerdings auch doppelt so viele Gegentore wie in der bisherigen Saison. Aus dem Defensivverbund hatten Innenverteidiger Marin Pongračić und Kapitän Andreas Ulmer eine Pause erhalten. Nach neun Pflichtspielen steht Salzburgs Saisonbilanz nun bei acht Siegen und einem Remis – Torverhältnis 22:3. Der erste Liga-Verfolger St. Pölten (0:0 gegen Austria) ist bereits vier Punkte zurück, am 15. September empfangen die Niederösterreicher die Bullen.

Belgrad beschäftigen

Den Erfolg in Altach hält Rose auch im Hinblick auf Mittwoch für wichtig. „Es ist ein Unterschied, wenn man mit einem guten Gefühl die nächsten Tage angeht und nicht Wunden lecken muss.“ Zu Hause müsse seine Mannschaft gegen Roter Stern „mit mehr Wucht und mit mehr Überzeugung“ antreten als im Hinspiel.

Trotz Salzburger Feldüberlegenheit hatte Serbiens Meister daheim ein Chancenplus. Rose: „Es geht darum, dass wir mehr Zug nach vorn entwickeln, dass wir sie mehr beschäftigen.“ Dann soll sich im elften Anlauf der Red-Bull-Ära (seit 2005) auch erstmals die Tür in die Königsklasse öffnen. Im Vorjahr war Salzburg an HNK Rijeka gescheitert, 2019 winkt Österreichs Meister ein Fixplatz.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.08.2018)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.