Rapid kann doch noch gewinnen

Mit Mario Sonnleitner besorgte ein Innenverteidiger die Tore gegen die Admira.
Mit Mario Sonnleitner besorgte ein Innenverteidiger die Tore gegen die Admira. (c) APA/GEORG HOCHMUTH
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Beim 2:0 gegen die Admira besorgte ausgerechnet Innenverteidiger Mario Sonnleitner die Tore. Die Krise der Wiener ist damit aber längst nicht bewältigt.

Wien/Hartberg. Mario Sonnleitner hat Rapid im Kampf gegen die Krise Sonntagnachmittag etwas Luft verschafft. Die beiden Tore des Routiniers (31., 62.) ebneten den Weg zum 2:0-Heimsieg gegen Schlusslicht Admira. Während sich die Hütteldorfer auf Platz sieben verbesserten, beträgt der Rückstand der Niederösterreicher auf den Elften Altach einen Punkt.

Rapid-Coach Dietmar Kühbauer nahm im Vergleich zum 0:5 am Donnerstag in der Europa League bei Villarreal fünf Änderungen in der Startformation vor und kehrte zum von den Spielern präferierten 4-2-3-1-System zurück. Diese Maßnahme zeigte zu Beginn Wirkung, Grün-Weiß diktierte die Partie klar und wurde in der Anfangsphase auch gefährlich. Nach knapp zwei Minuten landete der Ball im Zuge eines Vorstoßes von Andrei Ivan vor den Füßen von Boli Bolingoli, dessen Volley aus rund sechs Metern ging aber nur ans Außennetz. In der zehnten Minuten flog ein Kopfball von Andrija Pavlović nur knapp am Tor vorbei.

Nur 14.600 Fans schauen zu

Die Admira konnte sich mit Fortdauer der Partie langsam etwas befreien und forderte in der 21. Minute vergeblich einen Elfmeter, als Stephan Zwierschitz nach einer Freistoßflanke von Ivan umklammert wurde. So entstand das erste Tor des Spiels durch eine Standardsituation auf der anderen Seite. In der 31. Minute brachte Christoph Knasmüllner einen Eckball zur Mitte, Pavlović verlängerte per Kopf und Sonnleitner beförderte den Ball aus kurzer Distanz ins Tor. Vier Minuten später prüfte Pavlović Admira-Goalie Andreas Leitner mit einem Distanzschuss, dann folgte die beste Chance der Admira. Nach Pass von Marco Sahanek zog Seth Paintsil allein Richtung Tor, übersah allerdings den mitgeeilten Marin Jakoliš und schoss am langen Eck vorbei (40.).

Die zweite Hälfte verlief lange relativ ereignislos, ehe Sonnleitner zum zweiten Mal zuschlug, und zwar wieder bei einem Corner. Knasmüllner spielte kurz ab auf Murg, dessen Flanke wurde von Manuel Martic per Kopf verlängert, und Sonnleitner stellte volley im Fallen auf 2:0. Für den steirischen Innenverteidiger waren es die ersten Bundesliga-Treffer seit Februar 2017 und sein erster Doppelpack überhaupt.

Danach hatte Rapid keine Mühe mehr, den zweiten Liga-Sieg aus den jüngsten sieben Runden sicherzustellen. Die Admira hingegen wartet nun schon seit vier Partien auf einen Sieg und hat von den jüngsten 15 Auswärtsmatches gegen die Hütteldorfer nur eines gewonnen. Zeugen davon wurden 14.600 Fans – dabei handelte es sich um die geringste Zuschauerzahl im Allianz Stadion in dieser Saison.

Austrias Harmlosigkeit

Der zweite Wiener Großklub hadert ebenfalls mit einer mageren Zwischenbilanz. Die Austria vermochte es bei einem sehr defensiv orientierten Aufsteiger Wacker Innsbruck am Samstag nicht, für Gefahr zu sorgen. Nur einen Torschuss in 90 Minuten notierten die Statistiker nach dem 0:0 bei Wacker Innsbruck. Und dieser fiel bereits in der sechsten Minute, ein Kopfball von Verteidiger Christian Schoissengeyr nach einer Standardsituation. Danach herrschte bei den Wienern einmal mehr Ideenlosigkeit im Angriff.

Der Mangel an kreativen Momenten ist bei der Austria seit Wochen zu beobachten. Seit Mitte September gelangen in sechs Ligaspielen nur drei Treffer. Die Abwehr steht kompakt, was die Beteiligten immer wieder als positiv hervorstreichen. Vorn aber klappt in Abwesenheit der verletzten Alon Turgeman, Bright Edomwonyi und Alexander Grünwald wenig. Dominik Prokop, Ewandro und Kevin Friesenbichler versuchten sich am Innsbrucker Tivoli erfolglos.

Auch wenn Trainer Thomas Letsch monierte, dass der Gegner wenig für das Spiel getan habe: Seine Rochaden haben bisher nicht gegriffen. „Von den Punkten her sind wir deutlich hinter den Erwartungen“, gab der Deutsche zu. 18 Zähler in zwölf Runden bei elf geschossenen und elf erhaltenen Toren, so lauten die nackten Zahlen. Angetreten war die Austria mit dem Ziel, ihre Fans zu begeistern. Immerhin stünden die Favoritner als Vierte derzeit im oberen Play-off.

Für Letsch ist die Tabelle jedoch nicht so wichtig. „Wichtig ist, dass wir Ergebnisse einfahren.“ Die nächste Möglichkeit bietet sich Dienstagabend. Die Austria empfängt den Floridsdorfer AC im Achtelfinale des ÖFB-Cups. Es gilt, sich den Frust von der Seele zu schießen. (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.10.2018)

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Rapid kann doch noch gewinnen

Die Hütteldorfer kamen im Bundesliga-Heimspiel gegen die Admira dank Toren von Mario Sonnleitner (31., 62.) zu einem 2:0-Heimsieg und schoben sich damit in der Tabelle auf Platz sieben.

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