European Tour Golf: Abschlag dreier Generationen

Bernd Wiesberger, Österreichs bester Golfer, ist in Atzenbrugg dabei.
Bernd Wiesberger, Österreichs bester Golfer, ist in Atzenbrugg dabei.(c) REUTERS
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Markus Brier, 48, Bernd Wiesberger, 31, und der 22-jährige Matthias Schwab sind bei den mit einer Million Euro dotierten Lyoness Open in Atzenbrugg die Hoffnungsträger.

Atzenbrugg. Drei Generationen der heimischen Golfszene schlagen ab Donnerstag (10.45 Uhr, ORF Sport+) bei den Lyoness Open in Atzenbrugg ab. Markus Brier, 48, kehrt nach vier Jahren Absenz zum einzigen österreichischen Turnier der European Tour zurück; Bernd Wiesberger, 31, zählt zum engsten Favoritenkreis bei dem mit einer Million Euro Preisgeld geschmückten Event; und Nachwuchstalent Matthias Schwab, 22, gibt im Tullnerfeld sein Profidebüt.

Wiesberger ist als einer von sechs Gewinnern der Austrian Open am Start und ist sich seiner Rolle bewusst. Der Burgenländer hat seit September 2016 in 17 Turnieren nie den Cut verpasst und gilt als Muster an Beständigkeit. „Ich hoffe, dass es weitergeht und dass ich den zweiten Sieg in Angriff nehmen kann“, sagte Wiesberger beim Pressetermin im Diamond Country Club Atzenbrugg.

Beim bisher letzten Turnier in Wentworth war er als 30. mit seiner Leistung nicht optimal zufrieden, doch Trainingseinheiten mit Coach Philippe de Busschere stimmten ihn optimistisch. „Ich bin froh, dass ich vergangene Woche reflektieren konnte und habe an kleinen Schrauben gedreht“, sagte der vierfache Sieger auf der Europa-Tour.

Das stärkste Feld

Wiesberger sprach vom „stärksten Feld“ der Turniergeschichte. Der Oberwarter ist 29. der Weltrangliste (29.) und Siebenter der Saisonwertung, Titelverteidiger Wu Ashun (China) und Joost Luiten (Niederlande/Sieger 2013) sind für ihn Sieganwärter. „Und ich habe das Gefühl, dass auch aus der heimischen Brigade der eine oder andere vorne mitspielen kann.“

Markus Brier hatte bei den Austrian Open 2006 im GC Fontana Oberwaltersdorf für den ersten heimischen Sieg auf der Europa-Tour gesorgt, zu diesem Zeitpunkt wechselte Wiesberger gerade erst ins Profilager. Der Wiener will mit 50 Jahren auf der Seniors Tour spielen und bringt sich aktuell dafür in Form. „Ich muss Turniere spielen, Training alleine reicht nicht“, sagte Brier, der sich auch als Berater von ÖGV-Jungprofis engagiert. Der Familienvater hat das Turniergeschehen zuletzt mehr als zwei Jahre eher als Trainer verfolgt. „Da sieht man es von außen, und das hat auch für mein eigenes Spiel etwas gebracht. Ich will nun in die Szene zurückfinden“ meinte Brier. Seine Stärke war immer das kurze Spiel. „Da versuche ich auch jetzt vorne mitzuhalten.“ Fünf seiner Nachfolger als Gewinner der Austrian Open sind in Atzenbrugg dabei: Richard Green (AUS), Jose Manuel Lara (ESP), Wiesberger, Luiten und Wu.

Der 22-jährige Matthias Schwab hat das Studium an der Vanderbilt University in Nashville kürzlich mit dem Bachelor-Titel abgeschlossen, als einer der Top-Amateure weltweit spielt er ab Donnerstag erstmals um Preisgeld.

Der Steirer aus Rohrmoos

Sein Umfeld ist schon jetzt perfekt. Der Steirer aus Rohrmoos wird wie etwa Lee Westwood, Darren Clarke und Danny Willett von der Agentur „International Sport Management“ vertreten und verfügt bereits über lukrativere Sponsoren als viele langjährige Tour-Profis.

Die Erwartungen in ihn sind groß. Schwab selbst will sich vor dem Debüt jedoch nicht unter Druck setzen. „Ich versuche, es wie alle andere Turniere anzugehen. Ich will gewissenhaft weiterarbeiten und meinen Weg gehen“, erklärte er. Der Einsatzplan bis Mitte August ist mit acht Turnieren bereits fixiert. „Das wird das meiste Golf, das ich je gespielt habe und das wird den Ausschlag geben für die weitere Saison“, sagte er in Atzenbrugg. Als Amateur ließ er 2013 mit dem 14. Platz aufhorchen. Als Neo-Profi braucht er auf der Tour vorerst Einladungen. (fin)

AUF EINEN BLICK

27. Austrian Golf Open, von Donnerstag bis Sonntag im Diamond Country Club in Atzenbrugg (Par 72).

Das Event zählt zur European Tour, lockt 156 Spieler (150 Pros/6 Amateure) an den Start. Der Sieg ist mit 166.660 Euro dotiert.

Tickets: Donnerstag und Freitag jeweils freier Eintritt, Samstag und Sonntag Weekend-Pass zu 30 Euro. Tageskarten Samstag und Sonntag je 20 Euro.

TV: Sport+, Sky Austria, Sky Sport HD www.lyonessopen.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.06.2017)

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