Der Ryder Cup kehrt nach Europa zurück

APA/AFP/FRANCK FIFE
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Die Europäer entthronten den favorisierten Titelverteidiger USA. Gelebter Teamgeist und der überragende Italiener Francesco Molinari waren die Erfolgsgaranten.

Guyancourt. Francesco Molinari sprintete auf dem Abschlag der 16. Spielbahn des Le Golf National in die Arme der europäischen Fans und genoss die Bierdusche. Zuvor hatte sein Kontrahent Phil Mickelson seinen Ball auf dem Par 3 ins Wasser geschlagen. Unter dem tosenden Geschrei Tausender frenetischer Anhänger holte der Italiener Molinari den entscheidenden Punkt zum Triumph des europäischen Teams beim 42. Ryder Cup in der Nähe von Paris. Durch Molinaris Sieg gegen Mickelson gingen die Herausforderer beim Kontinentalvergleich uneinholbar mit 14,5 Punkten in Führung. Am Ende gewannen sie überlegen mit 17,5:10,5 und eroberten die goldene Trophäe von Titelverteidiger USA zurück.

Die 60.000 Fans auf der gigantischen Golf-Anlage im Südwesten von Paris feierten bei strahlendem Sonnenschein überschwänglich den Triumph der Herausforderer gegen die favorisierten US-Stars um einen müden und frustrierten Tiger Woods. Nach dieser Niederlage warten die Amerikaner beim wichtigsten Team-Bewerb im Golfsport weiter seit 25 Jahren auf einen Erfolg auf europäischem Boden.

Die zwölf Spieler von Europa-Kapitän Thomas Björn zeigten auch zu Beginn des Finaltags, wie wichtig der Teamgeist ist – vor allem bei einer Sportart, die eigentlich nur aus Individualisten besteht. Spaniens Golfstar Sergio Garcia trat schon zehn Minuten vor dem Start der zwölf Einzel vor die riesige Tribüne am ersten Abschlag und animierte die Tausenden von Fans zu Jubelstürmen.

Woods enttäuscht

Europas Stars agierten an allen drei Tagen als verschworene Einheit, immer wieder feuerten sie sich lautstark an, klatschen sich ab und gaben sich gegenseitig Tipps. Der erfolgreichste Spieler im Team Europa war Molinari. Der British-Open-Sieger gewann alle fünf Matches in Paris.

Bei den hochgelobten Einzelkämpfern aus Amerika, die im Durchschnitt in der Weltrangliste viel besser platziert sind als die Europäer, war von Teamgeist kaum etwas zu spüren. Allen voran bei Tiger Woods. Für den Superstar war der Ryder Cup ein Desaster, der 14-fache Major-Sieger konnte bei drei Einsätzen keinen einzigen Punkt beisteuern, seine sonst so einschüchternde Körpersprache war nicht vorhanden. Am Schlusstag verlor er sein Einzel gegen den spanischen Ryder-Cup-Neuling Jon Rahm. Noch vor einer Woche hatte er in Atlanta seinen 80. Sieg auf der PGA-Tour gefeiert.

(dpa/red.)

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