Triathlon: Kate Allen nach Horrorsturz wieder in Österreich

(c) Gepa (Prantner)
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Von ihrem schweren Sturz in Neuseeland gezeichnet, landete die Olympiasiegerin aus Tirol am Dienstag in Innsbruck. Verletzungen an Gesicht und Daumen bereiten Allen große Sorgen.

Der Horrorsturz in Neuseeland hat seine Spuren bei Kate Allen hinterlassen: Das Gesicht zerschunden, den rechten Arm mit Daumen in Gips, Schmerzen im Brustbereich, so ist die Triathletin am Dienstagvormittag am Innsbrucker Flughafen gelandet. Dort stellte sie sich den Fotografen und Journalisten und gab bereitwillig Interviews. Den Traum, ihren Olympiasieg von Athen in Peking zu verteidigen, hat die Tirolerin aber trotz schwerer Verletzungen noch nicht begraben. Nach der Ankunft in Innsbruck ging es sofort zu weiteren Untersuchungen ins Sanatorium Hochrum.

"Mir geht es relativ gut"

"Mir geht es relativ gut, ich habe für die Flüge von Neuseeland über Bangkok und Frankfurt aber auch Schmerzmittel genommen", meinte Allen. Wobei das Wort "relativ" wichtig ist: Immerhin stürzte die Olympiasiegerin beim Weltcup in New Plymouth (Neuseeland) mit dem Rad bei 60 km/h. Sie schlug sich drei Zähne aus, verletzte sich am Daumen und ihre Gesichtsverletzungen mussten mit 20 Stichen genäht werden.

"Die Rippen sind nicht gebrochen, auch nicht geprellt. Ich habe nur ein schmerzhaftes Hämatom in der Brust", schilderte Allen. Auch im Knie habe sie Schmerzen, das gehe aber, sei kein Problem.

Der Daumen bereitet Sorgen

Am meisten Sorgen machte ihr aber der Daumen. Deshalb fuhr sie mit ihrem Ehemann und Manager Marcel Diechtler sofort nach der Ankunft zu Dr. Christian Fink nach Hochrum. "Der Daumen ist scheinbar nicht gebrochen, ich hoffe, mit einer Schiene das Training wieder aufnehmen zu können". Auch die Gesichtsverletzungen setzen ihr zu. "Ich muss schauen, dass ich so schnell wie möglich wieder ins Wasser kann", sagte sie. Allerdings will sie freilich nicht, dass dadurch extreme Narben zurückbleiben. "Das ist nicht so schön", schilderte die zierliche Triathletin.

"Training durch Chlorwasser unmöglich"

Gerade das Schwimmtraining macht Diechtler auch Sorgen: "Sie hat sich in ihrer eigentlich schwächsten Disziplin, dem Schwimmen, zuletzt stark verbessert. Ein Training in den Wettkampfbecken Österreichs ist durch das Chlorwasser aber nicht möglich", schilderte ihr Manager. Er überlegt daher, in den kommenden Tagen an die Adria zu übersiedeln - ein ärztliches Okay vorausgesetzt. "Dort gibt es Salzwasser-Pools, da könnte sie gut trainieren und das Salzwasser wäre auch gut für den Heilungsverlauf."

Allen träumt weiter von Peking

Ihren Traum von einem Start in Peking und der Verteidigung ihrer Goldmedaille hat Allen aber trotz der Verletzungen noch nicht aufgegeben. Bei der EM in Lissabon am 10. Mai möchte sie wieder an den Start gehen. "Sollte dies nicht klappen, müsste sie bei der WM in Vancouver am 8. Juni einen Top fünf Platz erreichen, um die Olympiaqualifikation zu schaffen."

Schuld an ihrem Sturz in Neuseeland will sie aber niemandem geben. "Es kann in jedem Rennen etwas passieren", sagte Allen. "Es bringt nichts, böse zu sein auf jemanden. Ich will nur nach vorne schauen."

Tirols Triathlonpräsident Julius Skamen, will die genauen Umstände ihres Sturzes aber doch untersuchen. Er hat ein Video des Schweizer Verbandes schon gesehen, sagte aber: "Genau kann man es auch nicht erkennen. Noch dazu verzerrt das Zoom den ganzen Unfallhergang."

(APA)

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