Schwimmenverband wählt im März neuen Präsidenten

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Ein Jahr nach dem Abgang von Stefan Miklauz wird in Wels sein Nachfolger gekürt. Ein möglicher Kandidate: David Ungar-Klein.

Die präsidentenlose Zeit im österreichischen Schwimmverband (OSV) soll am 4. März zu Ende gehen. Ein Jahr nach dem Abschied von Stefan Miklauz von diesem Posten ist zu diesem Datum bei einem Verbandstag in Wels u.a. die Neuwahl angesetzt. Der OSV will seinen eigenen Bewerber für dieses Amt Mitte Jänner präsentieren.

Ein möglicher Kandidat ist David Ungar-Klein, nach den Olympischen Sommerspielen 2012 in London im Duell um die Nachfolge von Paul Schauer dem OSV-Vorschlag und Miklauz-Vorgänger Christian Meidlinger unterlegen. Mit dem als Kritiker der OSV-Führung bekannten Ungar-Klein hat sich diese zuletzt ertragreich zusammengesetzt. Laut OSV-Vizepräsident Peter Rothbauer sei Ungar-Klein zu einer erneuten Kandidatur bereit.

Altlasten

Die seit dem Vorjahr amtierende Führungsriege des von Rothbauer sowie Stefan Opatril und Gerd Lang in deren Funktion als weitere Vizepräsidenten geleiteten Verbandes bemühte sich am Montag bei einem Medientermin zu versichern, dass neue, transparente Zeiten im Verbandsbüro angebrochen seien. Die Altlasten würden aber u.a. bei der Sponsorensuche noch stark nachhängen.

Die jährliche Sponsor-Summe läge laut OSV-Generalsekretär Thomas Unger bei 15.000 bis 20.000 Euro. Sie beträgt damit nur einen kleinen Bruchteil dessen, was in den Jahren bis 2012 vor allem von der Bäckerei Ströck gezahlt wurde. Laut Rothbauer liegt hinsichtlich des Abschüttelns der Altlasten der Ball jetzt bei der Staatsanwaltschaft: "Wir warten bis gegen ehemalige Vorstandsmitglieder Anklage erhoben wird."

Eine kolportierte Insolvenz des Verbandes stünde derzeit jedenfalls nicht im Raum. "Der Verband kann von den Fördermitteln leben", sagte Unger. "Das Überleben ist gesichert." Geld zur Finanzierung zusätzlicher Maßnahmen oder der Umsetzung von Ideen sei aber nicht da. Außerdem drohen noch Zahlungsverpflichtungen aus laufenden Prozessen.

Diskussionspunkt Traglufthalle

Hinsichtlich einer Forderung der Stadt Wien für Betriebskosten der Traglufthalle im Stadionbad habe der OSV laut parlamentarischer Anfrage andere Verbände um Beträge zur Begleichung dieser Summe angeschrieben. Herwig Grabner bestätigte das der APA - Austria Presse Agentur in seiner Funktion als Generalsekretär für den Triathlon-Verband (ÖTRV).

Der ÖTRV lehnte das OSV-Ansinnen ab. "Wir haben mit der Traglufthalle nichts zu tun", erläuterte Grabner. "Wir wollten dort schon Bahnen zum Schwimmtraining bekommen, haben aber keine erhalten." Auch der Tauchsport- und Parasport-Verband wurden vom OSV diesbezüglich angeschrieben. Zudem wird der Blindenverband in der Anfrage angeführt. Laut Unger werde die Summe nun auch mithilfe des Wiener Landesschwimmverbandes beglichen.

OSV-Rechtsreferent Arno Pajek betonte, dass zuletzt auf Gerichtsebene ein Erfolg in zweiter Instanz erreicht worden ist. Zudem sei mit dem Salzburger Funktionär Christian Scheeberger auf Vermittlung des Sportministeriums ein Mediationsvertrag abgeschlossen worden, die diesbezüglichen Verfahren gegen Schneeberger wurden ruhend gestellt.

Im Rechtsstreit mit dem ehemaligen OSV-Sportdirektor Moschos Tavlas habe es vor Gericht eine Lösung gegeben, aus einer fristlosen Entlassung wurde eine einvernehmliche Trennung. Der neue Sportdirektor soll ab 1. September 2016 tätig werden, dem werde eine Ausschreibung vorausgehen. Interimistisch sei der Posten durch eine Sportadministratorin besetzt.

Kein Kontakt mit Dinko Jukic

Mit dem Olympia-Vierten Dinko Jukic habe der OSV laut Rothbauer seit Februar keinen Kontakt. Damals wurde ein klärendes Gespräch zwischen den beiden Parteien geführt und vereinbart, dass man sich nichts mehr über die Medien ausrichten lassen wolle.

Rothbauer dokumentierte den guten Willen des OSV: "Dinko Jukic ist A-Kader-Mitglied, obwohl er die dafür nötigen sportlichen Leistungen nicht erbracht hat. Er hat dadurch Zugriff auf mehr Förderungen." Sobald sich der bald 27-Jährige sportlich qualifizieren sollte, stünde nach sportlichen Gesichtspunkten laut Unger einem Vorschlag für eine Nominierung des Olympia-Vierten von London 2012 für die Spiele 2016 in Rio de Janeiro nichts im Wege.

(APA)

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