"Immer wieder positiv getestet": Wirbel um Werbevideo mit Ben Johnson

Ben Johnson
Ben JohnsonScreenshot YouTube
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Der überführte Dopingsprinter aus Kanada macht sich für einen Wettanbieter über Doping lustig. Australische Politiker kritisieren die "komplett falsche Botschaft".

Ben Johnson hat mit einem umstrittenen Werbevideo für Riesenärger in Australien gesorgt. Als olympischer Goldmedaillengewinner von Seoul 1988 mit dem Zusatz "für 48 Stunden" promotet der Ex-Sprinter eine App für eine Wett-Unternehmen und macht sich dabei über Doping lustig. Weitere Darsteller sind an Ex-Radprofi Lance Armstrong, einen chinesische Schwimmerin sowie einen zentralasiatischen Ringer angelehnt und spielen damit ebenfalls mit der Dopingproblematik im Spitzensport.

In der Anzeige fällt u.a. der Satz, die App wurde "immer und immer wieder positiv auf Tempo und Kraft getestet". Australiens Sportminister Greg Hunt hat den Auftraggeber Sportsbet deshalb scharf kritisiert. "Mit einem so bekannten Doping-Betrüger wie Ben Johnson ein Produkt zu bewerben, ist höchst unangebracht", sagte Hunt. Auch die australische Medienbehörde will den Stopp der Kampagne veranlassen. Die australische Anti-Doping-Behörde bezeichnet den Werbefilm als "komplett falsche Botschaft".

Sportsbet weigert sich aber, das Video zurückzuziehen. "Wir billigen leistungssteigernde Drogen nicht. Aber wir entschuldigen uns nicht für etwas Humor in einem Werbefilm", hieß es aus dem Unternehmen.

In Australien steht man der auswuchernden Wett-Industrie kritischer gegenüber als anderswo. Premierminister Malcolm Turnbull hat kürzlich bestätigt, dass man bei Live-Events vor 20.30 Uhr Werbung für Glücksspiel- und Sportwetten ebenso verbieten werde wie fünf Minuten vor und nach einem Live-Spiel.

(APA/red)

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