Handball-Zampano Prokop: „Mir ist das wurscht“

(c) APA (Robert Jäger)
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Gunnar Prokop meint nach der Strafmilderung für seinen Ausraster im "Presse"-Gespräch: "Ich bin halt ein unangenehmer Klubfunktionär, na und?". Seinen Ausraster findet er dennoch "dumm".

WIEN (dat). 10.000 statt 45.000 Euro Strafe. Ein statt drei Jahre Sperre. Das Protestkomitee des Europaverbandes EHF reduzierte die in erster Instanz gegen Handball-Manager Gunnar Prokop ausgesprochenen Strafen. Am 29. Oktober hatte Prokop Sekunden vor dem Ende des Champions League-Spiels gegen Metz eine Spielerin gerempelt, um ein 27:27-Remis zu sichern. Damals war die Empörung groß. Nach der Strafmilderung herrscht nun Schweigen. Zum Auftakt der Handball-EM in Österreich hat sich die Handballfamilie offenbar Eintracht verordnet. Hypo wurde die 30.000-Euro-Geldbuße völlig erlassen.

Die Presse: Wie sehr sind Sie mit dem Berufungsurteil zufrieden?

Gunnar Prokop: Sehr! Der Einspruch wurde von einem unabhängigen Schiedsgericht behandelt. Und siehe da, schon ist alles ganz anders. Es zeigt, dass es eine Causa Prokop gibt, dass ich tatsächlich persönlich verfolgt werde und Feinde in der EHF habe.

Feinde, wie meinen Sie das?

Prokop: Ich bin halt ein unangenehmer Klubfunktionär, na und? Ich kämpfe für Hypo, aber auch für alle anderen Vereine. Es geht nicht, dass wir alle Spielerinnen jedes Jahr für Nationalteams monatelang abstellen und trotzdem deren Gehälter bezahlen müssen. Und das passt eben so manchem EHF-Funktionär nicht. Aber mir ist das völlig wurscht. Ich mache weiter – ich kämpfe wie ein Löwe.

Bereuen Sie es heute, dass Sie die Spielerin gerempelt haben?

Prokop: Ja, es tut mir leid. Ich habe mich auch bei ihr und dem Klub entschuldigt. Es war dumm, aber mit so einer harten Strafe darf das nicht geahndet werden.

In der Champions League trifft Hypo auf Viborg, Valcea und Wolgograd.

Prokop: Die anderen werden sich denken: „Scheiße, wir haben den Prokop und Hypo in der Gruppe.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.01.2010)

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