Peter Sagan triumphierte in der "Hölle des Nordens". Der Belgier Michael Goolaerts musste nach einem Sturz reanimiert werden.
Der Slowake Peter Sagan hat sich am Sonntag im Weltmeistertrikot den Sieg im Rad-Klassiker Paris-Roubaix gesichert. Der Profi des deutschen Bora-Teams setzte sich nach 257 Kilometern, 54 davon über das gefürchtete Kopfsteinpflaster, vor seinem Fluchtgefährten Silvan Dillier (Schweiz) durch. Es war der erste Erfolg des 28-Jährigen in der "Hölle des Nordens".
Ein sechster Platz 2014 war die bisher beste Platzierung Sagans in Roubaix gewesen, nach der 116. Auflage durfte der dreifache Weltmeister und achtfache Etappensieger der Tour de France erstmals auch die Pflasterstein-Trophäe in die Höhe stemmen. Es war der erste Erfolg eines Straßen-Weltmeisters in Roubaix seit Bernard Hinault 1981.
Rund 55 Kilometer vor dem Ziel hatte sich Sagan aus der Gruppe der Favoriten mit Vorjahressieger Greg van Avermaet abgesetzt und zu den verbliebenen Ausreißern Dillier (Team AG2R) und Jelle Wallays aufgeschlossen. Wallays fiel bald zurück, doch Außenseiter Dillier forderte Sagan bis zur letzten Runde im Radstadion. Dort attackierte Sagan aus zweiter Position und holte nach der Flandern-Rundfahrt 2016 auch den Sieg in der "Königin der Klassiker".
"Ich hatte in diesem Rennen Defekte und Stürze, jetzt bin ich auf dem Kopfsteinpflaster viel stabiler", meinte Sagan. Eine stark besetzte vierköpfige Verfolgergruppe kam im Finish nicht mehr an das Spitzenduo heran. Niki Terpstra, eine Woche zuvor Flandern-Sieger, wurde mit 57 Sekunden Rückstand Dritter, Olympiasieger Van Avermaet landete an der vierten Stelle (+1:34).
Belgier Goolaerts nach Sturz in kritischem Zustand
Der belgische Radprofi Michael Goolaerts musste am Sonntag nach einem Sturz beim Klassiker Paris-Roubaix mit dem Helikopter in das Spital nach Lille geflogen werden. Der 23-Jährige war zuvor von Rettungskräften reanimiert worden. Sein Zustand wurde als kritisch beschrieben.
(APA/AFP)