Warriors nach Triumph in Cleveland erneut NBA-Champion

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Die Finalserie der National Basketball Association ist mit dem erneuten Titelgewinn der Golden State Warriors zu Ende gegangen. Es gab den insgesamt neunten 4:0-Finaltriumph in der NBA.

Die Golden State Warriors haben ihren Titel in der National Basketball Association (NBA) erfolgreich verteidigt. Der Club aus Oakland feierte am Freitagabend (Ortszeit) einen souveränen 108:85-(61:52)-Triumph bei den Cleveland Cavaliers und gewann damit die "best of seven"-Finalserie schnellstmöglich mit 4:0. Matchwinner für die Gäste war Kapitän Stephen Curry mit 37 Punkten.

Daneben verbuchte Kevin Durant mit 20 Zählern, zwölf Rebounds und zehn Assists das erste Play-off-Triple-Double seiner Karriere und wurde nach der Partie wie im Vorjahr als wertvollster Spieler (MVP) der Finalserie ausgezeichnet. Bei den Verlierern war erneut Superstar LeBron James mit 23 Punkten Topscorer. Es dürfte das vorerst letzte Match des 33-jährigen Ausnahmekönners für Cleveland gewesen sein, denn es wird erwartet, dass der "King" im Sommer zu einem anderen NBA-Club wechselt.

"Ein unglaubliches Gefühl, dass wir unsere Mission schon hier erledigt haben", sagte Curry im ersten TV-Interview nach dem ungefährdeten Erfolg, mit dem sich die "Dubs" den bereits dritten Titel in vier Jahren und insgesamt sechsten nach 1947, 1956 (beide noch als Philadelphia Warriors), 1975, 2015 und 2017 sicherten. Nur die Boston Celtics (17 Titel/zuletzt 2008) und die Los Angeles Lakers (16/zuletzt 2010) haben die beste Basketball-Liga der Welt öfter gewonnen.

Es war der insgesamt neunte 4:0-Finaltriumph in der NBA. Den Warriors gelang ein solcher "Sweep" in der Endspielserie aber als erstem Team zum zweiten Mal, nachdem sie sich bereits beim Titelgewinn 1975 - damals angeführt von "Hall of Famer" Rick Barry - ohne Niederlage gegen die Washington Bullets durchgesetzt hatten. Und Durant ist der erst sechste NBA-Profi, der in aufeinanderfolgenden Jahren "Finals MVP" wurde.

"Härtester Titelgewinn"

Bei den von Beginn weg spielbestimmenden Warriors benötigte Curry nicht einmal sechs Minuten, um seine schwache Ausbeute von elf Zählern aus der dritten Partie, die ihn letztlich die MVP-Auszeichnung kostete, zu übertreffen. Der 30-Jährige beendete die erste Hälfte mit seinem vierten von insgesamt sieben erfolgreichen Dreipunktewürfen sowie 20 Zählern. Nach dem Wechsel zogen die "Dubs" dann bis zum Ende des dritten Viertels auf 86:65 davon, womit das Match vorzeitig entschieden war.

"Das war der härteste Titelgewinn nach all den Herausforderungen", betonte Warriors-Erfolgscoach Steve Kerr mit Blick auf all die Rückschläge durch Verletzungen seiner Topspieler in der abgelaufenen Saison. Vor allem der hart erkämpfte 4:3-Erfolg im Western-Conference-Finale gegen Grunddurchgangsgewinner Houston Rockets nach 2:3-Rückstand verlangte dem alten und neuen Meister alles ab. Kerr durfte die "Larry O'Brien Championship Trophy" bereits zum achten Mal in die Höhe stemmen, nachdem der erst seit 2014 als Trainer tätige 52-Jährige schon fünf NBA-Titel als Spieler geholt hatte.

James, der zum achten Mal en suite sein Team - von 2011 bis 2014 Miami Heat, danach von 2015 bis 2018 Cleveland - in die Endspielserie geführt hatte, steht dagegen nach seiner insgesamt sechsten Finalniederlage weiter bei drei Titeln. Der Inhaber zahlreicher NBA-Rekorde verlor angesichts mangelnder Qualität seiner Clubkollegen zum zweiten Mal nach 2007 eine Endspielserie zu null. Deshalb darf man gespannt sein, mit welchem Team in der kommenden Saison auf Titeljagd gehen wird.

Play-off-Ergebnis der National Basketball Association (NBA) vom Freitag ("best of seven") - Finale, 4. Spiel: Cleveland Cavaliers - Golden State Warriors 85:108 (52:61). Endstand der Serie: 0:4

Mehrere historische Rekorde

Ein kurzer Rückblick auf die vier Endspiele, die vor allem aufgrund konstanter Topleistungen von Cavaliers-Superstar LeBron James mehrere historische NBA-Rekorde gebracht haben, wobei nicht nur Bestmarken "gebrochen" wurden:

Spiel 1 (31. Mai 2018): Trotz sagenhaften 51 Punkten und persönlichem Play-off-Rekord ihres Ausnahmekönners LeBron James verlieren die Cleveland Cavaliers das erste Finale in Oakland gegen die Golden State Warriors nach Verlängerung 114:124. Für "King James" ist es seine bereits achte Partie in der laufenden Postseason mit mindestens 40 Zählern. Das war bisher nur dem legendären Jerry West (Los Angeles Lakers) - seiner Silhouette ist das berühmte NBA-Logo nachempfunden - in den Play-offs im Jahr 1965 gelungen. Und lediglich fünf Spieler hatten vor James in einem Endspiel 50 oder mehr Punkte erzielt. Doch noch nie zuvor war ein NBA-Profi mit einem solchen Monster-Score am Ende als Finalverlierer vom Parkett gegangen. "Es war eine der härtesten Niederlagen meiner Karriere", gesteht James tags darauf, verschweigt aber bis zum Ende der Serie, dass er sich bei einem Schlag aus Wut über die Auftaktpleite gegen eine Tafel seine rechte Hand "gebrochen" habe.

Spiel 2 (3. Juni 2018): Warriors-Kapitän Stephen Curry bestätigt seinen Ruf als bester Distanzschütze und führt den Titelverteidiger zum ungefährdeten 122:103-Heimsieg über die "Cavs". Der 30-jährige Point Guard übertrifft mit neun verwandelten Dreipunktewürfen - fünf davon im Schlussviertel - den NBA-Endspielrekord, den seit 2010 Ray Allen mit acht gehalten hatte. "Das bedeutet mir viel", betont "Chef Curry", der außerdem LeBron James als Führenden in der Rangliste der Spieler mit den meisten Dreiern in Finalpartien ablöst.

Spiel 3 (6. Juni 2018): Der "King" verbucht mit 33 Punkten, elf Assists und zehn Rebounds sein bereits zehntes Triple-Double in einem NBA-Finale und verbessert noch einen weitere Bestmarke: Für den 33-jährigen ist es sein bereits 110. Play-off-Match mit zumindest 30 Zählern, womit er den NBA-Rekord seines großen Vorbilds Michael Jordan (109) auslöscht. Doch wieder reicht es für James und die Cavaliers nicht zum Sieg, weil diesmal Kevin Durant die Warriors mit persönlicher Play-off-Bestleistung von 43 Punkten zum 110:102-Auswärtserfolg führt. "Er ist einer der besten Spieler, die jemals in der NBA gespielt haben, er kann alles", lobt James den Matchwinner in den höchsten Tönen.

Spiel 4 (8. Juni 2018): Mit einem souveränen 108:85-(61:52)-Triumph in Cleveland gewinnen die Golden State Warriors die "best of seven"-Finalserie schnellstmöglich mit 4:0 und holen ihre bereits dritte Meisterschaft seit 2015. "Den Titel zu gewinnen, ist unglaublich hart. Ihn dreimal in vier Jahren zu gewinnen, ist unfassbar", betont Klay Thompson nach dem Triumph, mit dem den "Dubs" als erstem NBA-Team ein zweiter "Sweep" in einer Endspielserie gelingt, nachdem sie sich bereits beim Titelgewinn 1975 ohne Niederlage gegen die Washington Bullets (heute Wizards, Anm.) durchgesetzt hatten. Während Stephen Curry mit 37 Punkten erneut Topscorer ist, und Kevin Durant mit 20 Zählern, zwölf Rebounds sowie zehn Assists das erste Play-off-Triple-Double seiner Karriere verbucht und wie im Vorjahr als wertvollster Spieler (MVP) der Finalserie ausgezeichnet wird, kommt ein sichtlich müder LeBron James diesmal nur auf 23 Punkte in seinem vielleicht letzten Spiel für die Cavaliers. "Es war unglaublich, was er Nacht für Nacht in diesen Play-offs geleistet hat", lobt Kerr die meist fantastischen Vorstellungen des Alleskönners, den nicht einmal eine "gebrochene" rechte Hand daran gehindert hatte, historische NBA-Rekorde zu verbessern.

(APA)

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