Gewichtheberin Sarah Fischer bei EM in Georgien um Top-Fünf

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Die 18-jährige Maturantin wechselt nach dem letzten Schuljahr ins Profitum. Bruder David kämpft um einen Platz unter den Besten Zehn.

Bei den Europameisterschaften im vergangenen Frühjahr in Bukarest ist Gewichtheber-Talent Sarah Fischer mit drei Medaillen groß herausgekommen. Es war das Debüt der damals 17-Jährigen bei kontinentalen Titelkämpfen. Ein Jahr später und um zusätzlich U20-WM-Bronze sowie Gold und Silber bei der U20-EM reicher, zählt die Niederösterreicherin am Freitag nun bereits zum erweiterten EM-Favoritenkreis.

Bei den seit dem Wochenende laufenden Titelkämpfen in Batumi in Georgien ist Fischer in der Klasse bis 87 kg Nummer 4 der Nennliste, zuletzt kam sie auf eine Zweikampfleistung von 233 kg. Vater und Coach Ewald Fischer gibt seiner Tochter aber kein Medaillenziel vor, sondern wäre schon mit einem Top-5-Platz zufrieden. Grund ist der schulische Abschluss der Athletin, die Abreise nach Georgien erfolgte am Sonntag zwischen mündlicher und schriftlicher Abschlussprüfung an der Handelsschule für Leistungssportler in St. Pölten.

Weniger Training wegen Schulstress

"Man wird sehen, ich habe ihr Training reduzieren müssen", sagte Fischer sen. im Gespräch mit der APA - Austria Presse Agentur. "Wir konnten keine vier Wochen auf Trainingslager fahren, wenn Sarah am Vormittag in die Schule geht." Er unterstütze das Schulische aber, denn es gebe auch ein Leben nach dem Sport. Bevor das schlagend wird, wird Sarah Fischer aber Profi-Gewichtheberin. Die Olympischen Spiele 2020 in Tokio und 2024 in Paris stehen im Fokus.

Eine Medaillenchance sei trotz allem auch in Batumi vorhanden. "Das Training ist optimal verlaufen - bis auf kleinere Verletzungen, aber die sind normal", meinte der Coach. "Sarah wird eine gute Leistung zeigen." Bruder David ist am Freitag (6.30 Uhr MESZ) gut neun Stunden vor seiner Schwester in der B-Gruppe der Klasse bis 109 kg im Einsatz. "Das Ziel für ihn sind persönliche Bestleistungen, Top Ten wären eine Sensation", schätzte der Vater die Ausgangslage ein. Gemeldet ist David Fischer auf Position 16.

Der 2014 eingebürgerte Sargis Martirosjan ist am Samstag (9.53 Uhr MESZ) in der A-Gruppe der Klasse bis 109 kg an der Reihe. Der 32-Jährige holte seit 2016 Jahr für Jahr EM-Lorbeer, 2018 Gold im Reißen und Bronze im Zweikampf. Im Reißen liegt auch diesmal seine größte Hoffnung. Der Gewinn von fünf Medaillen wie im Vorjahr ist aber im rot-weiß-roten Lager wohl zu hoch gegriffen. Das auch, da die im Vorjahr gesperrt gewesenen Nationen wieder dabei sind.

Auch führen seit vergangenem November gültige neue Gewichtsklassen zu einer Durchmischung der Teilnehmerfelder mit teils neuen Gegnern. Erste Eindrücke von den Gegebenheiten in der Halle haben die Österreicher jedenfalls bereits gesammelt. "Eine Bühne mit Hightech, alles sensationell. Davon kann man als Gewichtheber nur träumen", kam Ewald Fischer in Schwärmen.

(APA)

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