Doping ist kein branchenspezifisches Problem und lasse sich nie ganz verhindern, weiß Nada-Experte David Müller. Die Frankreich-Rundfahrt sei auch ohne verbotene Hilfe zu schaffen.
Brüssel/Wien. Die dunkle Seite des Radsports, sie wird bei jedem Blick auf die Siegerliste der Tour de France ersichtlich. Von 1999 bis 2005 gibt es nach der Aberkennung der Triumphe des geständigen Dopingsünders Lance Armstrong offiziell gleich gar keinen Titelträger, auch die Bergwertung von 2008 ist nach dem positiven EPO-Test von Bernhard Kohl vakant. Die Dimension des Festina-Skandals 1998 mit Razzien und Teamausschlüssen blieb fortan unerreicht, heute werden schwarze Schafe vielmehr dank rückwirkender Untersuchungen der Proben noch Jahre später aussortiert.
Den letzten positiven Dopingtest unmittelbar bei der Tour lieferte 2015 der Italiener Luca Paolini – auf Kokain. Drei Jahre zuvor war dem Luxemburger Fränk Schleck während der Rundfahrt ein Diuretikum nachgewiesen worden.