Tischtennis: Liu Jia bei EM weiter unbesiegt

Liu Jia
Liu Jia(c) REUTERS (Petr Josek)
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Mit einem 4:2-Erfolg gegen die Deutsche Kristin Silbereisen zog die 28-jährige Linzerin Liu Jia bei der Tischtennis-Europameisterschaft ins Semifinale ein.

Ob Liu Jia bei den Tischtennis-Europameisterschaften in Ostrava (Ostrau) antreten kann, war wegen einer hartnäckigen Ellbogen-Verletzung bis zuletzt unsicher. Nun hat sie ihre dritte EM-Einzel-Medaille in der Tasche. Mit einem 4:2-Erfolg gegen die Deutsche Kristin Silbereisen zog die 28-Jährige am Samstag ins Semifinale ein, in dem es am Sonntag ab 12.30 Uhr gegen die Litauerin Ruta Paskauskiene geht. Der dritte Platz wird nicht ausgespielt.

Nachdem Liu in der Nacht auf Samstag in Folge der Siebensatz-Achtelfinalpartie gegen die 47-jährige Luxemburgerin Ni Xia Lian große Schmerzen im Ellenbogen-Bereich hatte, geriet sie gegen Silbereisen zu Beginn der Partie zweimal in Sätzen in Rückstand. Ab dem Gewinn des vierten Durchganges nach 0:4-Rückstand beherrschte das ÖTTV-Ass aber das Geschehen. "Ich habe meine Taktik konsequent durchgespielt", erklärte die Linzerin.

Ab dem fünften Satz zeigte nach Einschätzung Lius Silbereisen Wirkung. "Ich habe gemerkt, dass sie immer nervöser wird. Ab diesem Zeitpunkt habe ich das Spiel eigentlich sicher kontrolliert." Es ist der fünfte EM-Medaillengewinn der gebürtigen Chinesin. Das andere Semifinale bestreiten die Weißrussin Wiktoria Pawlowitsch und die Türkin Hu Melek, das Endspiel ist für Sonntagnachmittag angesetzt.

Ihre bisherigen EM-Medaillen hatte Liu mit Einzel-Gold und -Silber 2005 in Aarhus bzw. 2008 sowie Mixed-Bronze 2002 in Zagreb als auch 2005 jeweils an der Seite von Landsmann Werner Schlager geholt. Es ist die insgesamt 26. österreichische EM-Medaille. Gegen Paskauskiene hatte Liu vor zwei Jahren das Sankt Petersburger EM-Finale 2:4 verloren. Im vergangenen Jahr in Stuttgart hatte die Baltin EM-Bronze geholt.

Liu ist bei den laufenden Titelkämpfen übrigens noch ungeschlagen, hatte sie doch im Teambewerb alle ihre sechs Partien gewonnen. Ab der ersten Einzel-Runde folgten fünf weitere Erfolge. "Ich bin nur happy, happy. Aber alles ist noch nicht vorbei", meinte die Linz-AG-Forschberg-Spielerin kämpferisch. Ihren Viertelfinalsieg verfolgte u.a. auch Österreichs Sportminister Norbert Darbos von der Tribüne aus mit.

Die Zahl elf stand zuletzt auch mit Timo Boll in Verbindung, war es doch die Anzahl der EM-Titel des Deutschen. Nun ließ er unmittelbar nach Lius Sieg aber Nummer zwölf folgen, gewann mit seinem Landsmann Christian Süß zum vierten Mal in Folge das Herren-Doppel. Damit ließ Boll den schwedischen Elffach-Europameister Jan-Ove Waldner hinter sich.

Nach dem 4:0-Finalsieg gegen die dänischen Außenseiter Kasper Sternberg/Jonathan Groth hält Boll nun bei drei Mal Gold im Einzel, fünf Mal im Doppel sowie vier Mal mit der Mannschaft. Auch in Ostrava hatten Boll und Süß den Team-Bewerb gewonnen. Am Sonntag könnte für den 29-Jährigen im Einzel Titel Nummer 13 folgen. Vorerst galt es, am Samstagabend aber das Viertelfinale gegen den Franzosen Adrien Mattenet zu überstehen.

(APA)

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