Formel 1: Die Überlegenheit der Silberpfeile

Das beste Rennen seines Lebens: Valtteri Bottas.
Das beste Rennen seines Lebens: Valtteri Bottas. (c) APA/AFP/WILLIAM WEST
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Mercedes dominierte den Saisonauftakt nach Belieben, vor allem Valtteri Bottas fuhr in Melbourne in einer eigenen Liga. Ferrari und Sebastian Vettel legten einen unerwarteten WM-Fehlstart hin: „Es war schockierend.“

Melbourne. Das Auftaktrennen lässt nicht gerade auf eine allzu spannende Formel-1-Saison schließen. Mercedes, zuletzt fünfmal in Folge Fahrer- und Konstrukteursweltmeister, dominierte mehr denn je und fuhr in Melbourne einen völlig ungefährdeten Doppelsieg ein. Immerhin: Nicht Weltmeister und Topfavorit Lewis Hamilton, sondern Teamkollege Valtteri Bottas war in Australien der Schnellste und meldete sich nach einem Jahr ohne Rennsieg zurück.

Für den 29-jährigen Finnen, der 2019 auch um seine Zukunft bei Mercedes fährt (Ersatzfahrer Esteban Ocon lauert), war es der vierte Grand-Prix-Sieg seiner Karriere, der erste seit Abu Dhabi im November 2017. „Das war definitiv das beste Rennen, das ich je gefahren bin. Das Auto hat sich traumhaft angefühlt, es war ein Genuss“, meinte Bottas, der sich gleich beim Start an Pole-Position-Mann Hamilton vorbeigeschoben hatte.

Am Ende kam er 20,8 Sekunden vor seinem Stallgefährten ins Ziel – so groß war der Vorsprung eines Siegers in der Vorsaison in überhaupt keinem Rennen gewesen. Zum Drüberstreuen schnappte sich Bottas im Finish in 1:25,580 Minuten auch noch die schnellste Rennrunde, die neuerdings mit einem zusätzlichen Punkt für die WM-Wertung belohnt wird. „Seit ich in der Formel 1 bin, habe ich mich im Winter noch nie so stark gefühlt wie heuer“, erklärte Bottas.

Stark präsentierte sich auch Red Bull bei der Premiere mit Motorenpartner Honda. Max Verstappen bescherte dem Mateschitz-Team erstmals seit 2013 im Auftaktrennen der Saison einen Podestplatz. Wermutstropfen: Red-Bull-Neuzugang Pierre Gasly biss sich am Toro Rosso von Daniil Kwjat (ebenfalls mit Honda-Motoren unterwegs) die Zähne aus, verpasste als Elfter die Punkteränge.

Schwer geschlagen war Sebastian Vettel auf Platz vier. „Es war überraschend und schockierend, wie schnell Mercedes war“, gestand der Ferrari-Pilot. „Ich hatte uns in viel stärkerer Form erwartet.“ Fast eine Minute kam Vettel hinter Bottas ins Ziel, 34,6 Sekunden fehlten auf das Podest. Dabei hatte Vettels Bestzeit bei den Testfahrten noch Ferraris WM-Träume beflügelt. „Ich hatte nicht das Gefühl für das Auto“, bekannte der Deutsche, der zuletzt zweimal in Folge in Albert Park gesiegt hatte.

Vettels am Ende schnellerer Teamkollege Charles Leclerc blieb nur wegen einer Stallorder hinter dem Ferrari-Star und wurde bei seinem Debüt Fünfter. (red.)




GP von Australien Ergebnis

1. Valtteri Bottas (FIN) Mercedes 1:25:27,325
2. Lewis Hamilton (GBR) Mercedes +20,886 Sek.
3. Max Verstappen (NED) Red Bull +22,520

Weiters: 4. Vettel (GER) Ferrari +57,109 5. Leclerc (MON) Ferrari +58,230 6. Magnussen (DEN) Haas +1:27,156 7. Hülkenberg (GER) Renault +1 Runde 8. Räikkönen (FIN) Alfa Romeo +1 9. Stroll (CAN) Racing Point +1 10. Kwjat (RUS) Toro Rosso +1.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.03.2019)

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