(K)eine Wunderwaffe

Im Skirennsport wird immer schon von ganz besonderen Latten, die Gold wert sein sollen, gesprochen. Daran hat sich bis heute nichts geändert.

Einer der großen Sieger der alpinen Ski-Weltmeisterschaft steht schon vor dem abschließenden Slalom der Herren fest. Es ist der Sportartikelhersteller Head, der die meisten Medaillen abgeräumt hat. Bei den Herren hat man keinen einzigen Titel ausgelassen und damit die Vorherrschaft, die man bereits vor zwei Jahren in Garmisch-Partenkirchen übernommen hat, erfolgreich verteidigt. Dabei haben diese Titelkämpfe für das Unternehmen alles andere als gut begonnen, wenn man bedenkt, dass mit der schweren Verletzung von Lindsey Vonn fast eine Medaillenbank ausgefallen ist. Auch der Norweger Kjetil Jansrud wäre ein Kandidat auf Edelmetall gewesen.

Als Sieger darf sich ein Vorarlberger sehen. Es handelt sich um Rainer Salzgeber, den Chef der Alpin-Armada. Er hat 1993 bei der WM in Morioka WM-Silber gewonnen, seine Frau Anita Wachter im fernen Japan ebenso. Mit Ted Ligety hat man den neuen Superstar unter Vertrag, er allein hat dreimal Gold gewonnen. Dass der US-Amerikaner im Riesentorlauf mit neuen „Wunderwaffen“ unterwegs sein soll, das dementiert Salzgeber. Schließlich hätte Ligety diese Latten bereits im Vorjahr auf der Planai im Einsatz gehabt. „Aber die anderen sollten das beobachten, was Ted damit macht.“ Den neuen Materialbestimmungen kann Rainer Salzgeber übrigens nichts abgewinnen. Er verweist auf vier Kreuzbandrisse bei dieser WM. Und auf größere Zeitrückstände bei den Rennen. Wer hat das eigentlich gewollt?

wolfgang.wiederstein@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.02.2013)

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