Wiener Tennisverband: Strafanzeige gegen Präsident Sterba

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Franz Sterba soll Verbandsmittel veruntreut haben. Das behaupten unter anderem Obmänner von Wiener Tennisvereinen. Der Beschuldigte wehrt sich.

Der Porsche 911 Carrera hat das Fass wohl zum Überlaufen gebracht. 32.000 Euro zahlt der Wiener Tennisverband (WTV) pro Jahr Leasing- und Versicherungsgebühren für den Sportwagen und drei weitere PKW, die aber ausschließlich von WTV-Präsident Franz Sterba und seiner Familie genutzt werden. So steht es jedenfalls in der Strafanzeige, die fünf der 72 Wiener Tennisvereine sowie Harald Zemen, bis Anfang 2016 General Manager des WTV, gegen Sterba eingebracht haben.

Die PKW sind demnach nur ein Beispiel für statutenwidrige Handlungen des Präsidenten. Zahlreiche Kassenausgänge ohne Belege oder ohne WTV-Bezug hat Zemen am Dienstag bei einer Pressekonferenz vorgelegt. Seit 2014 habe er davon Kenntnis, er schätzt die Veruntreuung auf bis zu 60.000 Euro pro Jahr. Zum Vergleich: 2015 betrug das WTV-Budget 414.048 Euro, es stammt vor allem aus Mitgliedsbeiträgen und Lizenzgebühren.

Die Staatsanwaltschaft ist nun am Zug. Die Vereinsobmänner und Zemen wurden bereits einvernommen, Sterba und zwei weitere Beschuldigte im WTV (Erich Harand, Geschäftsführer des Leistungszentrums, und Rechnungsprüfer Manfred Leonhard) noch nicht.

Elf WTV-Mitgliedsvereine haben zudem einen Antrag auf Einberufung einer außerordentlichen Generalversammlung gestellt. Bis Freitag muss diese fixiert sein, innerhalb eines Monats muss sie dann stattfinden.

IBM-Manager Sterba, er ist auch ÖTV-Vizepräsident, bezeichnet die Strafanzeige als "hinterhältige Rufmordkampagne". Von Zemen habe sich der WTV wegen "Fehlverhaltens" getrennt. Dieser widerspricht, er habe außerdem nur auf Werksvertragsbasis für den WTV gearbeitet. Und die Vereine betonen, es gehe ihnen lediglich um eine ordentliche Finanzgebarung beim WTV. Eine solche gibt es derzeit nicht.

(joe)

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