Oliver Marach und Alexander Peya stehen mit ihren kroatischen Partnern in Paris im Achtelfinale. Mit beachtlichen Saisonresultaten liegen die beiden Routiniers auf Masters-Kurs.
Paris/Wien. Noch ehe Dominic Thiem um den Einzug ins Achtelfinale der French Open kämpfte, qualifizierten sich zwei andere Österreicher im Doppel für diese Turnierphase. Oliver Marach und sein kroatischer Partner, Mate Pavić, zogen ebenso souverän unter die letzten 16 Paare ein wie Alexander Peya mit dem ebenfalls aus Kroatien stammenden Nikola Mektić.
Der Steirer Marach spielte dabei allerdings mit wieder stärker werdender Verkühlung, die er sich von seiner mitgereisten Familie geholt hatte. „Mein ganzer Kopf ist zu, ich habe fast keine Luft gekriegt. Bei langen Rallyes habe ich einen Puls von 200 gehabt“, erklärte der 37-Jährige nach dem Zweisatzsieg über das indische Duo Yuki Bhambri/Divij Sharan (7:5, 6:3).
Der Druck des Erfolgs
Die als Nummer zwei gesetzten und im ATP-Race führenden Marach/Pavić spielen nun gegen Marcelo Arévalo/Jamie Cerretani (ESA/USA). Ist Marach fit, dann steht einem neuerlichem Lauf der diesjährigen Australian-Open-Sieger und Wimbledon-Finalisten von 2017 in Richtung zweite Turnierwoche nichts im Weg. „Gegen uns gehen alle locker rein, und dann haben sie einen guten Start. Wenn wir am Anfang nicht gleich voll da sind, müssen wir immer wieder draufsetzen“, erklärt Marach allerdings den Druck des Erfolgs, den er und sein Partner nun schon seit der Rasen-Saison 2017 verspüren.
Ebenfalls sehr erfolgreich haben sich in dieser Saison Peya/Mektić geschlagen, das in Paris an Nummer acht gesetzte Doppel hatte mit dem Duo Nikolos Basilaschwili/John Millman (GEO/AUS) keine Probleme (6:4, 6:2). Der bald 38-jährige Peya feierte zuletzt in Madrid sogar seinen dritten Titel auf Masters-1000-Ebene. „Dass ich jetzt da sitze, in der Position, in der wir uns als Team befinden, ist schon sensationell. Wenn ich zurückdenke, war ich letztes Jahr nach den US Open, glaube ich, auf (Platz) 74“, erinnerte sich Peya. „Es macht mich schon auch stolz, dass wir den Weg als Team gegangen sind und wie viele gute Ergebnisse wir eingefahren haben“, meinte der Wiener, der neben Madrid mit Mektić auch in Marrakesch gewonnen hat. Zudem erreicht das Duo die Endspiele in München, Rio und Sofia.
Auch Peya, 37, ist von der Renaissance der österreichischen Doppelspieler angetan, lobt aber vor allem Marach/Pavić. „Sensationell, was der Oli und Mate seit letztes Jahr Wimbledon spielen, bei allen großen Turnieren und mit welcher Konstanz.“ Doch auch er selbst hat gute Chancen, das Masters der besten acht Teams im November in London zu erreichen. „Mit Sicherheit, wir haben schon einige Ziele abgearbeitet. Wir haben schon ein gutes Stück an Punkten. Wenn wir weiter solide spielen, könnte sich das gut ausgehen.“
Zverev hauchdünn weiter
Erneut über die volle Distanz gehen musste der im Einzelbewerb als Nummer zwei gesetzte Deutsche Alexander Zverev. Erst nach 3:54 Stunden kämpfte sich der 21-Jährige gegen Damir Dzumhur (BIH) mit 6:2, 3:6, 4:6, 7:6 (3), 7:5 in das insgesamt zweite Grand-Slam-Achtelfinale seiner Karriere. Zverev, der eine Runde zuvor gegen Dušan Lajović (SRB) ebenfalls fünf Sätze benötigt hatte, musste bei 4:5 im Entscheidungssatz einen Matchball abwehren.
FRENCH OPEN Ergebnisse
Herren, Einzel, 3. Runde: Alexander Zverev (GER-2) – Damir Dzumhur (BIH-26) 6:2, 3:6, 4:6, 7:6 (3), 7:5, Kei Nishikori (JPN-19) – Gilles Simon (FRA) 6:3, 6:1, 6:3, Fernando Verdasco (ESP-30) – Grigor Dimitrow (BUL-4) 7:6(4), 6:2, 6:4.
Doppel, 2. Runde: Oliver Marach/Mate Pavić (AUT/CRO-2) – Yuki Bhambri/Divij Sharan (IND) 7:5, 6:3, Nikola Mektić/Alexander Peya (CRO/AUT-8) – Nikolos Basilaschwili/John Millman (GEO/AUS) 6:4, 6:2.
Damen, Einzel, 3. Runde: Barbora Strýycová (CZE-26) – Katerina Siniaková (CZE) 6:2, 6:3, Madison Keys (USA-13) – Naomi Osaka (JPN-21) 6:1, 7:6 (7), Daria Kasatkina (RUS-14) – Maria Sakkari (GRE) 6:1, 1:6, 6:3, Julia Putinzewa (KAZ) – Wang Quiang (CHN) 1:6, 7:5, 6:4, Mihaela Buzarnescu (ROU-31) – Elina Switolina (UKR-4) 6:3, 7:5.
Doppel, 2. Runde: V. Williams/S. Williams (USA/USA) – Errani/Flipkens (ITA/BEL) 6:4, 6:2.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.06.2018)