Günter Bresnik, Coach von Dominic Thiem, spricht über Erreichtes und Unerreichtes, übt Kritik an Beobachtern wie Journalisten. Die Zukunft seines Schützlings sieht er positiv. „Dominic hat seinen Leistungszenit noch nicht erreicht.“
Ihr Schützling Dominic Thiem hat – mit wenigen Ausnahmen – ein starkes erstes Halbjahr gespielt, zwischen den French Open und den US Open bei fünf Turnieren aber nur drei Matches gewonnen. Gleicht die bisherige Saison denn ein wenig einer Achterbahnfahrt?
Günter Bresnik: Dominic hat im ersten Halbjahr 3000 Punkte gemacht, das ist viel mehr, als andere während ihrer gesamten Karriere machen. Dass er bei den Australian Open im Achtelfinale gegen Tennys Sandgren verliert, in Doha krank wird, sich in Indian Wells verletzt – das sind Dinge, die passieren können. Natürlich, die Saison hätte noch besser laufen können, das ist eine Tatsache. Aber wenn ich als Trainer enttäuscht oder angefressen bin über eine Saison, in der ein Grand-Slam-Finale zu Buche steht, dann habe ich einen richtigen Pecker. Und ich will keinen Pecker haben.