Dominic Thiem spielte gegen Kei Nishikori mitunter groß auf und gewann sein letztes Gruppenmatch beim Saisonfinale klar in zwei Sätzen. „Ich wollte mein wahres Ich zeigen.“
Eine "Schande" sei der Auftritt gegen Roger Federer vor zwei Tagen gewesen, hatte Dominic Thiem erklärt, in seinem abschließenden Gruppenspiel bei den ATP Finals in London wollte er noch einmal seine wahre Tenniskunst präsentieren. Das Vorhaben ist gelungen, Thiem besiegte Kei Nishikori, gegen den er vor drei Wochen in Wien noch eine klare Zweisatzniederlage kassiert hatte, klar mit 6:1, 6:4.
Der Niederösterreicher gab das Tempo vor, die Länge seiner Schläge stimmte, der erste Aufschlag kam (71 Prozent im Feld). Die Pflicht hat Thiem damit erfüllt, um doch noch das Halbfinale zu erreichen, benötigt er heute Abend die Schützenhilfe von Kevin Anderson (gegen Federer, 21 Uhr, live Sky).
Zwei Breaks, bei denen Nishikori jeweils mit Doppelfehlern mithalf, bescherten Thiem den ersten Satz. In Durchgang zwei schlug er nach mitunter leichtfertig vergebenen Breakchancen beim Stand von 3:3 schließlich zu. "Ich wollte mein wahres Ich zeigen, für mich und für die Zuschauer", erklärte der 25-Jährige. "Es ist schön, in dieser Woche noch einen Sieg zu holen."
Bemerkenswert: Thiem, dessen Halbfinaleinzug nach zwei Niederlagen nur noch theoretisch möglich schien, nutzte die Partie für eine Umstellung bei seiner Besaitung (mehr Härte, Darmsaite quer statt längs). Eine Neuerung, die der aktuellen Nummer acht der Welt fürs Erste 200 Weltranglistenpunkte für den Sieg über Nishikori einbrachte. Das Tennisjahr wird Thiem zum dritten Mal in Folge in den Top Ten beenden, die Saisonvorbereitung für 2019 bestreitet er erneut auf Teneriffa.
(red.)