Kvitová: „Ich habe geschrien, überall war Blut“

Tennisspielerin Petra Kvitová.
Tennisspielerin Petra Kvitová.(c) APA/AFP/PAUL CROCK
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Das Tennisass schilderte den Angriff. „Plötzlich hatte ich ein Messer am Hals“.

Brünn/Wien. Die tschechische Tennisspielerin Petra Kvitová hat mehr als zwei Jahre nach dem Messerangriff auf sie vor Gericht ausgesagt. „Ich habe geschrien, überall war Blut“, sagte die 28-Jährige am Dienstag der Agentur CTK zufolge vor dem Landgericht in Brünn. Um nicht mit dem Angeklagten zusammentreffen zu müssen, war Kvitová aus einem Nebenraum über Video zugeschaltet. Die Wimbledonsiegerin von 2011 und 2014 befand sich nach eigener Aussage in ihrer Wohnung in Prostějov (Proßnitz), um auf eine routinemäßige Dopingkontrolle zu warten. Der mutmaßliche Täter habe sich als Klempner ausgegeben und sie gebeten, das Warmwasser im Badezimmer laufen zu lassen. „In diesem Augenblick hatte ich von hinten ein Messer am Hals“, sagte Kvitová.

„Die Sache ist nun vorbei“

Bei dem anschließenden Handgemenge kurz vor Weihnachten 2016 zog sich die Tschechin schwere Verletzungen an der linken Schlaghand zu. Der 33 Jahre alte Angeklagte, den Kvitová bei einer Gegenüberstellung erkannt hatte, bestreitet die Tat. Er habe zur fraglichen Zeit auf einer Baustelle gearbeitet. Im Falle einer Verurteilung wegen räuberischer Erpressung und Hausfriedensbruchs drohen ihm bis zu zwölf Jahre Haft. Kvitová zeigte sich nach ihrer Aussage erleichtert: „Sie hat gelächelt und gesagt, dass die Sache nun für sie definitiv vorbei sei“, so ihr Sprecher.

Vor anderthalb Wochen hatte Kvitová das Finale der Australian Open erreicht, wo sie der Japanerin Naomi Osaka unterlag. In der Rangliste verbesserte sich die Tschechin dadurch auf Platz zwei. Bei den French Open 2017, fünf Monate nach dem Überfall, war Kvitová bei den French Open in Paris auf die Tour zurückgekehrt. In ihrer Karriere hat die Linkshänderin bislang 33 Titel gewonnen. (ag./red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.02.2019)

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