Ski: Brem macht größere Schritte erst "Last Minute"

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Im Training nahm Tirolerin bisher nicht zu viel Risiko - Riesentorlaufkugel nicht mehr "präsent" -

Die Trainingstage vor dem Saisonauftakt am 22. Oktober in Sölden werden für Eva Maria Brem die wichtigsten in der ganzen Saisonvorbereitung. An den Kugelgewinn denkt die Verteidigerin des Riesentorlauf-Weltcups nicht mehr. "Es war absolut megacool, weil ich mein Ziel erreicht habe. Aber es ist jetzt nicht präsent. Sondern das, was vor mir liegt, die neue Saison", sagte die Tirolerin.

Brem passte sich im Training den Verhältnissen an, Glanzzeiten in Übersee gab es nicht. "Mit dem Training in Neuseeland war ich schon zufrieden, aber ich bin keine, die eine Bestzeit nach der anderen fährt. Das war ich auch noch nie, aber das hat seine Gründe", erzählte die 28-Jährige. Wenn links und rechts zehn Läufe stünden und nichts abgesichert sei, müsse man schon ein bissi wahnsinnig sein, wenn man da hundert Prozent gäbe. "Das Risiko einschätzen und es nur dann nehmen, wenn es das braucht. Natürlich muss man das ab und zu üben, dass es dann da ist im Rennen."

In den Tagen vor Sölden gehe es jetzt darum, die Rennanspannung wieder hervorzurufen, das Risiko wieder zu nehmen. "Das Sommertraining ist wichtig, ganz klar. Aber je näher das erste Rennen kommt, desto wachsamer ist man und aufmerksamer und desto größere Schritte passieren dann auch auf das Rennen hin. Und im Rennen selbst von Durchgang zu Durchgang."

Und wenn dann dieser eine Durchgang so passiere, wie sich Brem das vorstelle, dann kommt auch das Werkel wieder ins Rollen. "Das kann früher passieren oder später. Vor zwei Jahren ist es gleich passiert (3. in Sölden/Anm.), letztes Jahr erst in Aspen (8. Sölden/2. Aspen). Aber dann habe ich es wieder. Es ist einfach das Herantasten an die hundert Prozent. Das ist sicher die Schwierigkeit. Weil skitechnisch und von den Fähigkeiten her verliert man ja nichts. Genau das Limit zu erwischen und dann durchzufahren, das ist halt im Training ganz schwer zu machen. Da musst du schon im Kopf brutal bereit sein."

Brem hat seit 6. März 2014 19 Riesentorläufe im Weltcup absolviert, die Konstanz ist bestechend. Sie gewann drei Rennen, war je viermal Zweite und Dritte sowie sechsmal Vierte. Dazu kamen ein achter und ein zehnter Rang. Am 20. März entschied sie beim Weltcupfinale in St. Moritz das Herzschlagfinale um die kleine Kristallkugel mit zwei Punkten Vorsprung auf die Deutsche Viktoria Rebensburg für sich. Es war die einzige Kristallkugel für die ÖSV-Damen in vergangenen Winter, in dem Anna Veith verletzungsbedingt pausieren musste.

Die vielen so gut gemeisterten herausfordernden Rennsituationen in der Vorsaison sollen Brem heuer helfen. "Die Summe der Erfahrungen gibt mir natürlich eine gewisse Gelassenheit. Das sind Extremsituationen bei jedem Rennen, wo du keinen Fehler machen darfst. Ich habe das wirklich nicht so schlecht gemeistert."

Das helfe ihr auch im Training, wenn mal ein Tag nicht so funktioniert habe. "Das hat es ja letztes Jahr auch gegeben. Ich bin ein bisserl ruhiger, aber das heißt nicht, dass Feuer oder Ehrgeiz weniger sind."

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