Das Comeback der "Stahlarm-Lindsey"

SKI-WORLD-WOMEN-DOWNHILL
SKI-WORLD-WOMEN-DOWNHILLAPA/AFP/FABRICE COFFRINI
  • Drucken

US-Teamkollegin Shiffrin traut ihr trotz Armbruch Rückkehr schon in Lake Louise zu - Head-Rennchef Salzgeber hält Gold bei WM im Februar für möglich

Lindsey Vonn sorgt nach ihrem Oberarm-Bruch für einige Spekulationen. War am Tag nach ihrer Operation ein Comeback in zwei Monaten sowie ein Start bei der Februar-WM in St. Moritz als vorstellbar bezeichnet worden, traut Teamkollegin Mikaela Shiffrin ihrer US-Landsfrau sogar zu, schon in knapp drei Wochen in Lake Louise wieder am Start zu stehen.

Auch für Rainer Salzgeber, Rennchef bei Vonns Ausrüster Head, ist dieser Gedanke nicht ganz von der Hand zu weisen. "Die Frage wäre, ob sie auch die ärztliche Freigabe erhält", gab der Österreicher aber zu bedenken, nachdem der beim Super-G-Training in Copper Mountain erlittene Splitterbruch Vonns mit einer Metallplatte verschraubt worden war.

Die vierfache Gesamtsiegerin Vonn (32) hat aber bekanntlich schon mehrfach gezeigt, wie sehr sie die Zähne zusammen beißen kann. Und Lake Louise gilt nach 18 Siegen als ihr "Wohnzimmer", in dem sie in jeder Verfassung schnell sein kann.

"Sie muss dort nicht einmal vorher trainieren und würde trotzdem schnell sein", ist Shiffrin überzeugt, dass Vonn auch mit nur einem gesunden Arm konkurrenzfähig sein würde. "Ich wäre nicht überrascht, wenn sie verzichtet. Ich wäre aber auch nicht überrascht, wenn sie dort startet", traut Shiffrin (21) der Gewinnerin von 76 Weltcup-Rennen, die auf der Jagd nach dem Allzeit-Rekord von Ingemar Stenmark (86) ist, den Kraftakt zu.

"Sie will ja diesen Rekord unbedingt. Das hat sie ganz klar gemacht und nicht umsonst heißt der Ort dort mittlerweile Lake Lindsey", sagte Shiffrin nach ihrem Slalom-Sieg am Samstag in Levi. Shiffrin will selbst dort erstmals an einer Weltcup-Abfahrt teilnehmen. "Aber Lake Louise zählt ja praktisch jeder automatisch als drei Siege für Lindsey."

Vonn habe schon mehrfach bewiesen, dass sie zu sich selbst beinhart sein könne, betonte die junge Slalom-Olympiasiegerin in Finnland. "Die jetzige Verletzung ist echt nicht lustig. Sie hat jetzt ein großes Stück Metall in ihrem Oberarm und braucht nicht mal einen speziellen Schutz. Sie hat ja jetzt einen Stahlarm", juxte Shiffrin und entschuldigte sich sofort für diesen "schlechten Witz". Fix sei für sie aber: "Schmerzen alleine werden Lindsey nicht stoppen."

Womöglich sorgt aber ohnehin das Wetter und die aktuelle Schneelosigkeit dafür, dass sich Vonn diesmal keine Hoffnungen auf die am ersten Dezember-Wochenende geplanten Rennen in Kanada machen kann. Auch wenn sie "erst" im Jänner zurückkehrt, traut ihr Salzgeber rasch wieder viel zu.

"Lindsey hat schon mehrfach bewiesen, dass sie nach solchen Rückschlägen zu großen Comebacks fähig ist. Mich würde nicht überraschen, wenn sei nach der Rückkehr bei der WM in St. Moritz auch gleich wieder Gold holt", sagte der Österreicher.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.