Ski-WM: Stuhec rast zu Gold, Silber für Venier

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In der Damenabfahrt von St. Moritz feierte die Slowenin Ilka Stuhec einen Favoritensieg. Stephanie Venier wurde Zweite, Lindsey Vonn Dritte.

Österreichs Ski-Damen bleiben bei der Weltmeisterschaft in St. Moritz die positive Überraschung. Stephanie Venier fuhr in der Abfahrt am Sonntag hinter Ilka Stuhec zu Silber, der Rückstand auf die Slowenin betrug 0,40 Sekunden. Bronze eroberte die US–Amerikanerin Lindsey Vonn (+0,45). Der Medaillensatz der ÖSV-Läuferinnen ist damit komplett, zuvor hatten bereits Nicole Schmidhofer (Super-G-Gold) und Michaele Kirchgasser (Kombinations-Bronze) über Edelmetall gejubelt.

Dass Veniers Fahrt für eine Medaille reichen könnte, hatte sich relativ früh angekündigt. Mit Startnummer sechs ins Rennen gegangen, hatte ihre zwischenzeitliche Bestzeit durchaus Gewicht, die Tirolerin ließ die Mitfavoritinnen Sofia Goggia und Tina Weirather hinter sich. Einzig Stuhec war an diesem Tag schneller, die Slowenin ist eine würdige Weltmeisterin, hatte sie doch drei der sechs Weltcup-Saisonabfahren gewonnen.

Ohne Ziel zu Silber

Veniers Karrierebilanz liest sich noch längst nicht so erfolgreich. Die 23-Jährige, sie debütierte nach einer hoffnungsvollen Karriere als Juniorin (Super-G-Weltmeisterin) im Jänner 2013 im Weltcup, fuhr in St. Moritz erst zum zweiten Mal überhaupt und zum ersten Mal in der Abfahrt auf das Podest. Exakt vier Wochen nach dem zweiten Platz im Garmisch-Super-G ließ die Speed-Spezialistin nun also WM-Silber folgen. „Ich war vor dem Rennen nicht nervös, hatte keine Ziele, bin einfach drauflosgefahren“, sagte Venier, die auf der Strecke ein gutes Gefühl verspürte. „Dass es aber für Silber reicht, hätte ich nicht gedacht.“

Michaela Kirchgasser hatte ihrer Teamkollegin am Vortag nochmals Mut zugesprochen, ihr bewusst gemacht, dass eine Weltmeisterschaft tatsächlich oftmals eigene Gesetzte habe. Es müsse nur einmal im Jahr passen, „und das hat es heute.“ Mit der dritten Medaille im dritten Rennen haben Österreichs Skidamen die Erwartungen bei dieser WM bereits übertroffen, denn mit einer solchen Ausbeute war nach dem bisherigen Saisonverlauf keineswegs zu rechnen.

Vier Podestplätze (nur ein Sieg durch Christine Scheyer in der Abfahrt von Altenmarkt-Zauchensee) in 26 Weltcuprennen ließen für St. Moritz Schlimmes befürchten, doch es kam ganz anders. Mit ein Grund ist der starke Zusammenhalt im Team, Venier strich diesen hervor. „Wir halten alle zusammen, machen viel gemeinsam, fahren gerne gemeinsam wohin.“
Der Erfolg von Teamkollegin und Freundin Schmidhofer wenige Tage zuvor hatte sie inspiriert. „Ich habe mich über ihre Goldmedaille so gefreut, als hätte ich sie selbst gewonnen.“

("Die Presse" Print-Ausgabe 13.02.2017)

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