Ski alpin: Hirscher übertrifft in Bansko-Kombi die eigenen Erwartungen

Marcel Hirscher
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Marcel Hirscher schrieb als Zweiter hinter Alexis Pinturault in der Kombination in Bansko groß an und hat den achten Gesamtweltcupsieg in Folge damit so gut wie in der Tasche. Marco Schwarz erlitt ohne Sturz eine Knieverletzung.

Minimale Vorbereitung, maximale Ausbeute lautete für Marcel Hirscher die Schlussrechnung nach dem ersten Tag in Bansko. Etwas überraschend hatte er sich zum ersten Weltcupstart in einer Kombination seit drei Jahren entschlossen – in der Zwischenzeit kürte er sich in dieser Disziplin zum Vizeweltmeister 2017 und Olympiasieger 2018 – und schrieb im Rennen um den achten Gesamtweltcupsieg in Folge als Zweiter über den eigenen Erwartungen an. Der Annaberger musste sich nur dem französischen Weltmeister Alexis Pinturault geschlagen geben, der damit die Disziplinenwertung für sich entschied.

„Es ist schon überraschend, dass es so aufgegangen ist. Das Plansoll ist mehr als erfüllt“, erklärte Hirscher. Nur einen einzigen Speed-Trainingstag hat er absolviert, in einem RTL-lastigen Super-G genügte das für Rang 20. Im Slalom trumpfte der 29-Jährige dann mit Laufbestzeit auf. „Ich habe alles rausgeholt. In einem Kombi-Slalom Zeit gutzumachen ist schwierig, weil der technische Anspruch nicht so hoch ist.“ Mit 80 Punkten hielt Hirscher im Kugelkampf Pinturault in Schach und baute den Vorsprung auf den Norweger Henrik Kristoffersen, der 16. wurde, sogar aus. Angesichts von 460 Zählern Vorsprung bei nur noch fünf ausstehenden Technikrennen scheint der achte Gesamtsieg in Folge sicher. Hirscher verzichtet deshalb auf den Start im Super-G heute (11.45 Uhr, live, ORF eins) und konzentriert sich auf den Riesentorlauf am Sonntag. „Eine spannende Angelegenheit bei diesen Verhältnissen.“

Die Kombination, die kürzlich für das WM-Programm 2021 bestätigt wurde und eine Aufwertung im Weltcup erfahren soll, wird Hirscher trotzdem auch künftig nur in Ausnahmefällen beehren. „Es ist ein wirklich schwerer Bewerb und eine große Kunst, beides zu können“, betonte der ÖSV-Superstar. Das dichte Programm unmittelbar nach der WM mit dem City-Event in Stockholm am Dienstag und nun Bulgarien beurteilte er als „sehr grenzwertig. Die FIS versucht alles aus dem Sport rauszuholen, manchmal glaube ich, die Athleten ziehen den Kürzeren.“

Schwarz droht Saisonende

Statt mit dem Titelduell gegen Pinturault endete der Bulgarien-Trip für Marco Schwarz bitter. Der WM-Dritte der Kombination geriet beim Zielsprung im Super-G in Rücklage und klagte im Ziel über Knieschmerzen. Der Kärntner verzichtete auf den Slalom und trat noch am Nachmittag die Heimreise an, um sich in Innsbruck einer MRI-Untersuchung zu unterziehen. ÖSV-Rennsportleiter Andreas Puelacher äußerte den Verdacht eines Kreuzbandrisses, wollte aber weder der Pistenpräparierung noch dem dichten Programm die Schuld an der Verletzung geben. Er hinterfragte jedoch, ob der künstliche Sprung in dieser Form notwendig sei.

Auch für Hannes Reichelt ist das Rennwochenende vorbei. Der Routinier, der wie andere Speedfahrer entgegen des Wunsches von FIS-Renndirektor Markus Waldner den Kombi-Super-G als Training für den Spezialbewerb nutzte, fädelte im oberen Streckenteil ein und krachte gegen eine Bande. Reichelt erlitt ein Schleudertrauma sowie eine Prellung im linken Unterschenkel und flog ebenfalls zurück nach Österreich.

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