WhatsApp greift nach Lynchjustiz-Fällen in Indien ein

Trauerfeier für den  von einem Mob getöteten Mann.
Trauerfeier für den von einem Mob getöteten Mann. APA/AFP/SAM PANTHAKY
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Ein Video, das eine Kindesentführung zeigen soll, hat dazu geführt, dass ein Mann getötet wurde. WhatsApp will jetzt gegen das falsche Video vorgehen.

WhatsApp will mit breitangelegten Kooperationen gegen Lynchjustiz in Indien vorgehen. Die Verbreitung von Falschnachrichten solle künftig durch Partnerschaften zwischen der Facebook-Tochter, der Zivilgesellschaft und der Regierung bekämpft werden, teilte der US-Konzern am Mittwoch mit.

Es gehe darum, Menschen Informationen an die Hand zu geben, um sich sicher zu fühlen sowie Änderungen an WhatsApp-Gruppen zu ermöglichen, um die Weiterverbreitung von Falschnachrichten zu verhindern. Zugleich würden entsprechende Anzeigen in Indien geschaltet. Erst am Dienstag hatte das indische IT-Ministerium WhatsApp dazu aufgefordert, stärker gegen Missinformation und provokative Inhalte vorzugehen.

In den vergangenen Monaten kam es mehrmals zu Lynchjustiz und Massenausschreitungen nach der Verbreitung von Falschnachrichten. Ein Video, das die Entführung eines Kindes zeigen soll, wurde in den falschen Kontext gesetzt. Das Video soll eigentlich darüber aufklären, wie schnell ein Kind entführt werden kann. Auf WhatsApp verbreitete sich das Video mit der Warnung, dass der im Video zu sehende Mann Kinder entführe. Das führte so weit, dass ein Mann, der Ähnlichkeiten mit dem Darsteller im Video hatte, von einem wütenden Mob getötet wurde.

Indien ist mit mehr als 200 Millionen angemeldeten Nutzern der größte Markt für den Messengerdienst.

(APA/Reuters)

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