Drei schluckt Tele 2 und lockt mit Gratis-Internet

Drei steigt ins Festnetz ein. Marktseitige Integration von Tele2 abgeschlossen.
Drei steigt ins Festnetz ein. Marktseitige Integration von Tele2 abgeschlossen.Lipiarski @ Drei
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Tele2 ist in Österreich Geschichte. Die Übernahme durch Drei besiegelt nach dem T-Mobile-UPC-Merger den Umbruch am heimischen Mobilfunkmarkt, hin zu Komplettanbietern.

Mit der endgültigen Übernahme von Tele2 durch Drei (Hutchison) ist der Umbruch des heimischen Mobilfunkmarts nahezu abgeschlossen. Die drei großen Provider, A1, T-Mobile und Drei, positionieren sich als Gesamtanbieter. Die Telefonie verschwindet nahezu in den Hintergrund. Im Vordergrund steht der Mobilfunk, aber auch der Festnetz-Anschluss fürs Internet.

Drei will mit seinen 80 Shops und seinen mittlerweile 1500 Mitarbeitern - alle Tele2-Angestellten wurden laut Drei übernommen - gemeinsam mit dem Kunden das richtige Produkt finden. Anhand des Standorts wird entschieden, ob der Kunde einen mobilen oder einen Festnetz-Anschluss bekommt. Zudem lockt das Unternehmen bestehende Kunden mit Gratis-Internet (10Mbit/s) , wenn zwei Personen im gleichen Haushalt bereits bei Drei einen Mobilfunkvertrag haben. Sieben Euro kostet es, wenn es sich nur um einen Vertrag handelt. Schnelleres Internet gibt es für einen Aufpreis.

Technik egal, hauptsache Preis-Leistung stimmen

Kunden sei es in der Regel egal, welche Übertragungstechnik verwendet wird. Es zählen Preis und Geschwindigkeit. "Bei uns muss der Kunde in Zukunft nur noch entscheiden, welche Internet-Geschwindigkeit er benötigt, und hat die Sicherheit, dass er dafür den besten verfügbaren Anschluss am Standort erhält", versichert Rudolf Schrefl von Drei.

"Durch die Kombination des Glasfaser-Rings mit unserem LTE-Netz haben wir eine optimale Ausgangsposition für den bevorstehenden Rollout von 5G in Österreich geschaffen", betont Drei-Chef Jan Trionow bei der Pressekonferenz in Wien.

Mit dem Merger will sich Drei, ähnlich wie T-Mobile, als Komplettanbieter verstanden wissen. Mit knapp 3,81 Millionen Kunden und 812 Millionen Euro Umsatz bildet das Unternehmen mit chinesischer Mutter das Schlusslicht am heimischen Markt. Wie aber auch der Mitbewerber hat Drei ein klares Ziel: Marktführer A1 einzuholen. "Wir sind eine Alternative zum Monopolisten", erklärt Trionow.

Neue Homepage

Zwei Tage lang war die Webseite des Unternehmens nicht erreichbar. Es wurde an einem komplett neuen Auftritt gearbeitet. Seit Montag sind Shops und Webseite komplett neu. Tele2 ist im gleichen Atemzug zur Gänze verschwunden und nicht mehr existent am österreichischen Markt.

Äußerlich scheint die Übernahme komplett abgeschlossen. Technisch werde sie laut Trionow noch einige Monate dauern. Davon soll der Kunde aber nichts mitbekommen; anders als damals bei der Übernahme von Orange in 2016.

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