Am 6. Juni 1984 wurde der Welterfolg Tetris geboren - vom Moskauer Programmierer Alexej Paschitnow. 34 Jahre später wird mit "Effect" eine bunte Neuauflage gefeiert.
Seit mehr als 34 Jahren wird geblockt. Nicht nur Erwachsene spielen heute noch Tetris. Das Spiel des Moskauer Programmierer Alexej Paschitnow ist eines der erfolgreichsten Spiele aller Zeiten. Mit "Tetris Effect" erlebt es eine farbenprächtige Renaissance. Erste Kritiker überschlagen sich mit euphorischen Berichten.
Aus dem Herzen der damaligen Sowjetunion kam 1984 ein Spiel, das die Welt erobern sollte: Tetris. Entwickelt an der Moskauer Akademie der Wissenschaften, wurde das Puzzle-Spiel bis heute mehr als 125 Millionen mal auf 30 verschiedenen Plattformen verkauft und ist bis heute das erfolgreichste Spiel aller Zeiten. Doch das Klötzchenspiel Minecraft ist drauf und dran dem Traditionsspiel den Rang abzulaufen. (c) AP (Mark Lennihan) Erfunden wurde der Welthit von Programmierer Alexei Leonidowitsch Paschitnow. Der 1955 geborene Russe entwickelte Tetris gemeinsam mit Dmitri Pawlowski und Wadim Gerassimow, das 1985 zuerst in der ehemaligen Sowjetunion veröffentlicht wurde. Da Paschitnow für den Staat arbeitet, galt sein Werk als Allgemeingut und er bekam keinerlei Tantiemen. (c) Eunice Szpillman Tetris basiert auf dem Puzzlespiel Pentomino, bei dem eine Fläche mit 12 speziell geformten Steinen ausgefüllt werden muss. Jedes Element besteht aus fünf kleinen Quadraten, woraus sich auch der Name ableitet (das griechische Präfix "penta" bedeutet fünf). (c) Damian Yerrick Für Tetris erfand Paschitnow Steine aus nur vier Quadraten ("tetra" bedeutet vier). Da Paschitnows Lieblingssport Tennis ist, kam am Ende die Wortkreation "Tetris" heraus. Das Spiel war denkbar simpel. Steine fielen von oben herab und konnten nach links oder rechts gedreht werden. (c) AP (Mark Lennihan) Probleme gab es bei der Vermarktung des Spiels. Dank eines Exporteurs in Ungarn gelang Tetris über den eisernen Vorhang und geriet in die Hände mehrerer Vertriebe. Andromeda Software, Mirrorsoft, Atari und Nintendo ritterten um Lizenzrechte an dem Spiel. (c) AP (Mark Lennihan) Im Endeffekt war es das Engagement von Henk Rogers, damals für Bulletproof Software tätig, das den Ausschlag gab. Dank geschickter Verhandlungen mit dem russischen Ministerium für Software- und Hardwareexport, ELORG, sicherte der gebürtige Niederländer Nintendo die Rechte für tragbare Konsolen. Die Geschichte dieser Verhandlungen erzählt die BBC-Doku Tetris: From Russia with Love aus dem Jahr 2004. (c) Wikimedia (boffy b) Der Rest ist Geschichte: Tetris verhalf dem Gameboy zu fulminanten Verkaufszahlen. Gleichzeitig begründete es auch den Anfang vom Ende des damals noch großen Rivalen Atari. Von dem Verlust der Lizenzrechte an Tetris erholte sich das Unternehmen nie. (c) Nintendo Auch heute wird Tetris noch gerne gespielt. Versionen für Handys, iPod oder auch als Flash-Game im Internet sind fast überall erhältlich. Traurigerweise erhielt Erfinder Alexei Paschitnow bis 1996 keinerlei Tantiemen für seine Arbeit. Auch danach waren die Einnahmen nicht so hoch, dass er allein davon leben könnte. (c) Dan Taylor Henk Rogers und Alexei Paschitnow haben sich unter der Tetris Holding zusammengeschlossen, um verschiedene Internet-Games mit Tetris als Ausgangsprodukt zu publizieren. Auf Tetris Friends können Benutzer auch eine Adaption der Gameboy-Version von 1989 spielen. (c) Tetris Holding, LLC Das 25-jährige Jubiläum wurde 2009 groß auf der Electronic Entertainment Expo in Los Angeles gefeiert. Auch nach zweieinhalb Jahrzehnten hoffen die Verantwortlichen, noch immer Geld mit dem Spiele-Oldie machen zu können. (c) Tetris Holding, LLC Das 2009 veröffentlichte Spiel ist binnen kurzer Zeit zum zweiterfolgreichsten Spiel aller Zeiten avanciert. Über 100 Millionen Exemplare wurden seither verkauft. Blöcke sind anscheinend ein elementarer Bestandteil erfolgreicher Spiele. Auch Super Mario besteht zum großen Teil darin, Blöcke zu überwinden und erfreut sich auch seit 30 Jahren großer Beliebtheit. (c) Xbox Die Geschichte des Spiele-Klassikers So schreibt Polygon, dass es das "beste Tetris seit dem Original" sei. Die ersten Spieler sind sich einig. Der Tenor lautet, dass es eine gelungene Neuerfindung eines Klassikers sei.
Gestaltet von Tesuya Mizuguchi ist "Tetris Effect" seit dem 9. November erhältlich. Auf Amazon ist das Spiel derzeit ausverkauft. Auf YouTube gibt es erste Videos. Das Spielprinzip ist gleich geblieben. Es ist vor allem bunt geworden. "Tetris Effect" ist für die Playstation 4 sowie auch die Playstation-VR erhältlich und soll knapp 30 Euro kosten.
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(bagre)
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