Apple-Chef verteidigt Milliardendeal mit Google

APA/AFP/TIMOTHY A. CLARY
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Facebook ist böse, Google nicht. So scheint zumindest die Auffassung von Apple-Chef Tim Cook. Nachdem Cook vermehrt zuletzt nach staatlicher Regulierung des sozialen Netzwerks verlangte, unterzeichnete er einen milliardenschweren Deal mit Google.

Tim Cook avanciert zum Robin Hood des Datenschutz. Er definiert aber Freund und Fein nach eigenen Regeln. Seit geraumer Zeit prangert er Facebook öffentlich an. Der lasche Umgang Facebooks mit der Privatsphäre seiner Nutzer, veranlasste den Apple-Chef dazu, öffentlich nach staatlicher Regulierung zu verlangen. Sehr zum Missfallen von Mark Zuckerberg. Dass Google aufgrund der Integration in den Browser Safari die Nutzerdaten der Apple-Nutzer sammeln darf, stört ihn nicht. In Axios on HBO verteidigt er diese milliardenschwere Entscheidung.  Neun Milliarden soll Apple an dieser Vereinbarung in 2018 verdient haben.

Gegenüber Axios on HBO rechtfertigt Cook dieses Vorgehen damit, dass Google nunmal die beste Suchmaschine sei. Außerdem seien in den Browser Datenschutzfunktionen integriert. So könnten Nutzer die Anti-Tracking-Funktion aktivieren. Der Apple-Chef gesteht aber ein, dass das System nicht perfekt sei.

Nachdem Apple versuchte sich von Google zu lösen, setzt das Unternehmen in seinem Browser wieder auf die Google-Suche. Auch Siri liefert Google-Webergebnisse. Analysten schätzen, dass Apple dieser Deal mit Google allein in 2018 mehr als neun Milliarden Dollar eingebracht hat.

Es gebe einen wachsenden "datengetrieben-industriellen Komplex", der die Daten der Nutzer "mit militärischer Effizienz als Waffe gegen uns selbst einsetzt", erklärte er Ende Oktober in Brüssel.

Auch deshalb setzt er sich vermehrt dafür ein, dass die Datenschutzgrundverordnung in ähnlicher Form in den USA übernommen wird. Apple war zudem eines der ersten Unternehmen, die die DSGVO nicht nur für europäische Kunden, sondern weltweit alle übernommen hat.

(bagre)

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