Twitter laut Amnesty International ein "giftiger Ort für Frauen"

A woman uses a smartphone in New York City
A woman uses a smartphone in New York CityREUTERS
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Der Kurznachrichtendienst sei ein "giftiger Ort für Frauen", sagt die Menschenrechtsorganisation. Sieben Prozent aller Tweets richten sich direkt gegen Frauen.

Seit Jahren beschweren sich Frauen darüber, auf Twitter Opfer von Beleidigungen und Drohungen zu werden. Denn ersten wissenschaftlichen Beweis für diese Wahrnehmung liefert nun Amnesty International. 15 Millionen Tweets hat die Menschenrechtsorganisation dafür auswerten lassen. Das Ergebnis: Sieben Prozent aller Kurznachrichten richteten sich direkt gegen Frauen. Schwarze Frauen hatten eine 84 Prozent höhere "Chance", zur Zielscheibe von digitalen Hasspostings zu werden.

Twitter ist ein "giftiger Ort für Frauen", resümiert Amnesty International in der Studie und fordert konkrete Gegenmaßnahmen vom börsenotierten Unternehmen. Wie oft Männer auf Twitter beleidigt werden, wurde nicht erhoben. Ein Twitter-Sprecher reagierte umgehend und sicherte zu, dass sich Twitter für "zivilisiertere Konversationen" einsetzen wolle. Wie genau das passieren soll, blieb allerdings unklar.

Einen möglichen Ansatz könnte die Technik liefern. So arbeitete Amnesty International für die Auswertung mit der Künstlichen Intelligenz von Element AI zusammen, die die Tweets vorab bewertete. Noch waren zusätzlich menschliche Prüfer notwendig, um zu belastbaren Resultaten zu kommen. In Zukunft allerdings könnten derartige Programme beleidigende Tweets vorab ausfiltern, so die Idee.

(mac)

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