Samsung besiegelt Ende von Bixby

Die Farbenvielfalt des Galaxy Note 10 wird es in Österreich nicht geben.
Die Farbenvielfalt des Galaxy Note 10 wird es in Österreich nicht geben.REUTERS
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Die nächste Generation der Galaxy-Note-Serie kommt am 23. August auf den Markt. Der Knopf für den smarten Assistenten ist weg, aber auch der Klinkenstecker-Anschluss.

Höher, weiter, schneller, mehr. Das olympische Motto scheint auch auf die Smartphone-Branche übergesprungen zu sein. Das ohnehin schon riesige Display des Galaxy-Note-Vorgängers wurde auf 5,5 Zoll vergrößert“, schrieb 2012 Kollege Daniel Breuss über die zweite Version des Samsung-Phablets mit Stift. Sieben Jahre später ist die Gerätegröße längst überholt. Smartphones jenseits der sechs Zoll sind heute die Norm.

Erstmals bringt Samsung zwei Modelle des Galaxy Note 10 auf den Markt. Die Plus-Version ist mit dem 4300-mAh-Akku, einem 12 Gigabyte großen Arbeitsspeicher und dem verbauten hauseigenen Exynos-Prozessor 9825 (2 x 2,7 + 2 x 2,4 + 4 x 1,9 GHz) der wahre Nachfolger des Note 9. Mit einem internen Speicher von wahlweise 256 oder 512 Gigabyte sollte es auch kaum zu Platzproblemen kommen. Und wenn doch, bietet das Note 10+ noch einen MicroSD-Slot.

Ansonsten hat Samsung bei den Anschlüssen angefangen, den Rotstift anzusetzen. Die Zeiten, in denen Geräte noch über Hardware-Buttons verfügen, sind angezählt. Zu den ersten Opfern dieses Trends zählt der 3,5-Millimeter-Klinkenstecker-Anschluss. Hat sich Samsung noch vor einem Jahr über den Mitbewerb in Werbeaktionen über diese Einsparungen lustig gemacht, ist es mit dem Galaxy Note 10 so weit. Die mitgelieferten Kopfhörer haben einen USB-C-Anschluss.

Bye-bye, Bixby. Der proprietäre und von Nutzern immer kritisierte Bixby–Button ist weg. An dieser ist jetzt der Power-Button gewandert, der zum Multifunktionsknopf mutiert ist. Über die Einstellungen kann dieser mit unterschiedlichen Funktionen belegt werden. Somit ist die rechte Seite des Gehäuses komplett ohne Tasten. Linkshänder wird es freuen.
Der eliminierte Bixby-Button bedeutet aber nicht auch das Ende des smarten Assistenten. Dieser ist nach wie vor am Gerät installiert, kann sich aber leicht in den Hintergrund drängen.

Beim „Notch“, der Kameraaussparung im Display, hat sich Samsung für eine Neupositionierung entschieden. Statt rechts ist dieser nun mittig platziert. Beide Modelle bieten eine Auflösung von zehn Megapixel.

Auch hier findet sich der Unterschied zwischen Note 10 und Note 10+ in der Hauptkamera. Beim großen Modell teilen sich vier Kameras die Aufgaben: Ultraweitwinkel (16 MP mit F2.2 und einem Winkel von 123 Grad), einem Weitwinkel (12 MP 2PD AF F1.5/2.4 OIS), einem Teleobjektiv (12 MP F2.1 OIS) und einer Tiefenkamera. Letztere kommt bei Augmented-Reality-Funktionen und der Gestensteuerung zum Einsatz.

Dabei geht es nicht nur um Gesichtserkennung, sondern auch um erweiterte Funktionen des S Pen. Schon beim Galaxy Note 9 lag der Fokus auf der Weiterentwicklung des Stifts. Seitdem kann der Stift als Klicker bei Präsentationen und als Auslöser für die Kamera fungieren. Mit Kreisbewegungen und Auf- und Abwärtsbewegungen kann zwischen Front- und Hauptkamera gewechselt und gezoomt werden. In der Theorie, denn in ersten Tests war es mehr ein Herumfuchteln als ein zielgerichtetes Steuern.

Fazit und Preise. Samsung hat viel in Upgrades und Kamera-Software investiert. Die äußerlichen Veränderungen sind überschaubar, aber durchaus positiv. Die Südkoreaner blieben aber in ihrer Komfortzone. An Neues haben sie sich nicht gewagt. Zwischen 950 und 1200 Euro kosten die Modelle, die ab 23. August erhältlich sein werden.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.08.2019)

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