Asfinag vernetzt Österreichs Straßen und Autos mit Wlan

APA/GEORG HOCHMUTH
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Ab 2020 wird Österreichs Autobahn-Netz mit 500 Wlan-Boxen ausgestattet, damit „moderne Fahrzeuge“ in Echtzeit wichtige Informationen enthalten können. Die Asfinag will damit einen ersten Schritt für autonome Autos setzen.

Österreichs Autobahnen werden auf die Zukunft des autonomen Fahrens vorbereitet. Damit die Infrastruktur und moderne Fahrzeuge künftig „schnell und sicher miteinander kommunizieren können", werden Autobahnen und Schnellstraßen ab dem kommenden Jahr mit einem speziellen Wlan ausgerüstet. Ziel ist es, Autofahrer darüber zeitnah mit Informationen betreffend ihrer Fahrtroute zu informieren. Bis 2023 sollen 500 Wlan-Boxen auf Österreichs Straßen installiert werden.

Das dafür eingesetzte System heißt C-ITS und steht für „Cooperative Intelligent Transport Systems“. In der Europäischen Kommission wurde geregelt, dass die „verkehrssicherheitsrelevanten kooperativen Dienste“ über die exklusiv dafür reservierten Funkfrequenzen im Bereich 5,9 GHz kommunizieren. Das bedeutet, dass die Frequenzen gegenüber anderen Nutzungen geschützt sind.

Die Entscheidung, jetzt auf diese sichere Technologie zu setzen, hat aber keinen Einfluss auf andere, zukünftige ergänzende Technologien, wie sie etwa die Mobilfunktechnologie 5G sein kann. „Wlan ist ausgereift und sicher“, betont Asfinag-Geschäftsführer Bernd Datler. Die Asfinag kann die vorhandenen Informationen so verteilen, dass auch diese andere, künftige Technologie versorgt werden kann. Wlan wird bereits heute im Raum Wien und Graz sowie auf Warnleitanhängern der Asfinag eingesetzt.

System keine Einbahnstraße

Volkswagen hat die Serieneinführung der WLAN-Technologie in einem der nächsten Fahrzeuge bereits angekündigt. Damit sind erste Fahrzeuge in der Lage, die per Wlan gesendeten Informationen zu empfangen, zu verarbeiten und anzuzeigen. Weitere Fahrzeughersteller planen ebenfalls bereits in den nächsten Fahrzeuggenerationen die Wlan-Technologie einzubauen, zum Beispiel auch um die teilautomatische Fahrt in Lkw-Konvois zu unterstützen.

Der Informationstransfer stellt keine Einbahnstraße dar. Auch von den Fahrzeugen können Infos an die Asfinag gesendet werden, um so andere Verkehrsteilnehmer zielgerichtet warnen zu können, wenn sich diese einer Gefahr nähern. Dafür ist die C-ITS direkt an die Verkehrsleitzentrale angebungen. Die Technologie soll sich dadurch auszeichnen, dass sie schneller ist als der herkömmliche Verkehrsfunk oder auch Navigations-Apps auf Smartphones.

Für Lenker bringt das der Asfinag zufolge zahlreiche Vorteile. So können vorzeitig Informationen zum Beispiel über Fahrstreifensperren, Baustellen, Tempolimits, Pannen oder Unfälle entlang der Strecke direkt ins Fahrzeug gesendet und dort via Bordcomputer angezeigt werden. Das könnte verhindern, dass sich im Baustellenbereich ein Nadelöhr bildet, da sich die übrigen Verkehrsteilnehmer erst spät in die freie Spur einordnen.

C-ITS Definition

Die Sprache ist dabei ebenfalls kein Problem mehr. Von der Asfinag gesendete Informationen werden durch die digitale Übertragung zum Fahrzeug in die jeweilige Herkunfts-Sprache übersetzt.C-ITS steht für „cooperative ITS“, also kooperative intelligente Verkehrssysteme. Das sind
IVS-Dienste, die auf vernetzter Datenkommunikation zwischen Fahrzeugen und der Infrastruktur
(Kommunikation zwischen den einzelnen Fahrzeugen und zwischen Fahrzeugen und der Infrastruktur) basieren.

Auch in anderen Regionen der Welt, insbesondere den USA und in Asien (z. B. Japan, Korea
und China), sind in diesem Bereich Funkfrequenzen für kooperative Dienste reserviert, sodass C-ITS-Dienste weltweit angeboten werden können.

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