Alte Klassiker auf Videokassette und Familienfilmchen auf Super 8 lassen sich mit ein paar Handgriffen in die Jetztzeit katapultieren. DiePresse.com zeigt, worauf man achten muss.
In kaum einem Wohnzimmer findet sich heute noch ein Videorekorder, dabei ist es gar nicht so lange her, dass Filme auf Kassette state of the art waren. Dementsprechend findet sich auch in jedem Haushalt noch die eine oder andere VHS mit Lieblingsfilmen oder Amateurvideos. Und nicht jeder Film ist schließlich bereits auf DVD oder Blu-ray-Disc erschienen. Damit die alten Schätze nicht verloren gehen, sollte man sie ins digitale Zeitalter holen: Die Digitalisierung von Videokassetten ist heute ein Kinderspiel. Sogar das Überspielen von Super-8-Filmen ist mit der richtigen Ausrüstung kein Problem.
Die richtige Hardware
Zum Übertragen von Videokassetten auf DVDs gibt es spezielle Kombigeräte, deren Anschaffung aber wohl nur dann lohnt, wenn man eine große VHS-Sammlung digitalisieren möchte. Alternativ kann man seinen Videorekorder über den A/V-Ausgang mit einem Festplattenrekorder verbinden. Wer keinen solchen Rekorder besitzt kommt nicht herum, den VHS-Rekorder an den PC anzuhängen. Dazu ist ein leistungsstarker Rechner mit mindestens einem 2-Gigahertz-Prozessor notwendig. Zudem braucht der Computer Eingänge für Video und Audio. Das Audiosignal kann die Soundkarte übernehmen, für einen Videoeingang braucht es in der Regel eine TV-Karte. Wem das alles zu kompliziert ist, der kann auch auf ein VHS-Gerät mit USB-Anschluss zurückgreifen. Ein solches gibt es etwa von Ion (VCR2PC USB-Videoplayer, ab rund 100 Euro).
Bearbeiten und brennen
Ist der Film am PC, braucht es nur noch Software zum Brennen des Films. Magix Video Deluxe bietet ein komfortables Gesamtpaket, mit dem nachbearbeitet werden kann, Menüs erstellt und gebrannt werden kann. Natürlich gibt es auch kostenlose Alternativen wie ImgBurn zum Brennen oder DVDAuthor zum Erstellen von Menüs.
Super 8 abfilmen
Komplizierter wird es bei Super-8-Streifen. Um die alten Filmrollen daheim zu digitalisieren braucht es auf jeden Fall einen guten Projektor, eine digitale Videokamera mit Stativ und einen sogenannten Umlenkspiegel. Ohne den Spiegel wäre das abgefilmte Ergebnis kaum ansehbar: Die Projektion ist nicht lichtstark genug und der Winkel zwischen Projektor- und Kameralinse und damit eine Verzerrung ist unvermeidbar.
Die richtige Geschwindigkeit
Zum Abfilmen von Super-8-Videos außerdem unbedingt notwendig ist ein Abgleich der Geschwindigkeiten von Projektor und Videokamera. Die Videokamera filmt in der Regel mit einer Frequenz von 25 Bildern pro Sekunde, Super-8-Projektoren laufen allerdings mit 18 oder 24 Bildern pro Sekunde. Die Lösung sind Projektoren, deren Geschwindigkeit stufenlos regelbar ist. Alternativ kann man Projektoren umrüsten lassen. Den Ton sollte man mit einem Kabel direkt vom Projektor in die Videokamera übertragen.
Ein Euro pro Minute
Wem das alles zu kompliziert ist, kann seine alten Schätze auch professionell übertragen lassen - viele Fotogeschäfte bieten eine Digitalisierung an. Die Preise liegen bei etwa einem Euro pro Filmminute.