Suchmaschinen lieben schlichte Websites

(c) AP (Bazuki Muhammad)
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Wer will, dass seine Seite auch gefunden wird, sollte bei der Gestaltung ein paar einfache Regeln beachten.

Was nützt die schönste Homepage, wenn kein Kunde sie je zu Gesicht bekommt? Ebenso wichtig wie ein ansprechendes Design ist es, seine Website publik zu machen. Suchmaschinenoptimierung, im Fachenglisch Search Engine Optimization (SEO), lautet das Zauberwort, um die eigene Seite, dank guter Platzierungen in diversen Suchmaschinen, einem möglichst breiten Personenkreis zugänglich zu machen.

Vielfältige Faktoren

Google & Co. bewerten Websites nach einem komplexen Algorithmus, bei dem hunderte Faktoren eine Rolle spielen. „Einige dieser Faktoren sind Keywords, die in der URL, im Titel, in Metainformationen und im Text vorkommen sollten. Auch die Verlinkung einer Webseite im Internet sowie die Keyword-Dichte spielen eine Rolle“, berichtet Andreas Krawczyk, Head of Programming bei Yahoo Deutschland. „Besonders Internetseiten, die einen originellen und einzigartigen Inhalt aufweisen, haben beste Chancen, an guter Position in den Suchergebnissen gelistet zu werden“, so Krawczyk.

„Das Ranking differiert jedoch gewaltig zwischen den diversen Suchmaschinen. Wer bei Yahoo und MSN gut gerankt ist, kann bei Google weit hinten auftauchen“, weiß Gerda Schmied, Betreiberin der Seite austrianweb.at. Bestimmte Grundregeln besitzen aber für alle Suchmaschinen Gültigkeit: Aktuelle und umfassende Informationen sind ein Muss. Wichtige Wörter und Textpassagen sollten fett oder kursiv hervorgehoben werden. Generell wird eine Keyworddichte zwischen zwei bis sieben Prozent als ideal erachtet, das wichtigste Keyword sollte sich auch in der URL, der Webadresse, wiederfinden. Empfehlenswert ist eine flache Seitenstruktur mit maximal drei Ebenen. Weiters ist eine klare interne Verlinkung der Website essenziell, wobei tote Links unbedingt zu vermeiden sind. Idealerweise ist auch jede Unterseite mit der Sitemap verlinkt. Wichtig ist, sich um qualitativ hochwertige Links zu bemühen, die auf die eigene Site verweisen. „Suchmaschinen suchen alle paar Wochen das Web ab, um ihrem Website-Verzeichnis neue Inhalte hinzuzufügen. Wenn Seiten, die sich bereits in diesem Index befinden, auf eine Webiste verlinken, so wird diese bei der nächsten Aktualisierung der Datenbank in die Indexierung einbezogen“, berichtet Krawczyk. Eine Erwähnung der eigenen Homepage in bekannten Webkatalogen stellt die Verlinkung anderer Websites auf die eigene Seite sicher. „Ein Eintrag in schlechten Webkatalogen kann sich aber auch negativ auf das Ranking auswirken“, weiß Schmied. Bei einigen Suchmaschinen besteht die Möglichkeit, seine Website selbst anzumelden.

Grafik wird nicht beachtet

Ein häufiger Fehler im Zusammenhang mit SEO ist, laut Barbara Hackl, Leiterin Marktkommunikation bei der Herold Business Data, der Einsatz von grafiklastigen Elementen. Technisch ist am besten, die Seite so einfach wie möglich zu gestalten, um von den Suchmaschinen erfasst zu werden. Die Website sollte mit HTML und CSS erstellt werden. Reine Flash-Websites, Frames, Java-Applets und Überschriften als Grafiken sind nicht ideal, da die darin enthaltenen Informationen von den Suchmaschinen nicht erkannt werden.

Um mögliche Manipulationen des Rankings durch unlautere Tricks, das sogenannte Index-Spamming, zu verhindern, adaptieren die Suchmaschinen-Betreiber ihre Algorithmen laufend. Was zur Folge hat, dass auch redliche Websites ständig adaptiert werden müssen, um eine gute Platzierung zu halten. sb

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.07.2008)

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