"Moderne Produktpiraterie": Birkenstock boykottiert Amazon

(c) imago/Xinhua (Chen Yichen)
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Bereits im Juli war der Streit zwischen dem Schuhhersteller Birkenstock und Amazon entflammt. Birkenstock zieht Konsequenzen und wird ab 2018 den Online-Riesen nicht mehr beliefern.

Seit Anfang 2017 bekommen US-Kunden auf Amazon keine Sandalen der Marke Birkenstock mehr angeboten. Aus Unmut über den massiven Anstieg an Fälschungen, die über Amazon vertrieben wurden, zog das deutsche Traditionsunternehmen seine Produkte aus den digitalen Regalen zurück. Eine Konsequenz die jetzt auch in Europa Einzug hält. Mit 1. Jänner werden jegliche Geschäftsbeziehungen mit Amazon eingestellt. Das teilte das deutsche Traditionsunternehmen kürzlich mit.  Der Vorwurf: Es sei auf dem von Amazon betriebenen "Marketplace" zu einer Reihe von Rechtsverstößen gekommen, die der Plattformbetreiber nicht aus eigenem Antrieb verhindert hat.

Weiters wirft das Unternehmen Amazon vor, dass in den letzten Monaten vermehrt Nachahmungen auf dem Marketplace angeboten wurden, statt verringert. "Die Störung des Vertrauensverhältnisses hat Birkenstock zum Anlass genommen, die Geschäftsverbindung mit dem Online-Händler nun auch in Europa zu beenden", teilte das Unternehmen mit.

Der Sandalen-Hersteller ist mit dem Problem nicht alleine. Auf Marketplace tummeln sich zahlreiche dubiose Anbieter von teils offensichtlichen und teils sehr guten Angeboten, bei denen lediglich der Preis stutzig machen sollte. Manche Fakes werden aber auch zum Original-Preis angeboten. Der Kunde bleibt meist auf dem Schaden sitzen. Eine Kontaktaufnahme ist meist schwierig und Amazon auch keine große Hilfe. Das liegt auch daran, dass sich Amazon beim Marketplace lediglich als Logistik-Dienstleister sieht. Der Online-Riese fühlt sich nicht verpflichtet, die Angebote oder gar die Händler, die meist aus Fernost kommen, zu prüfen.

Birkenstock bezeichnet dieses Verhalten als "moderne Produktpiraterie", die nicht nur den Wert der Marke beschädigt.

(bagre)

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