Über 3000 Teilnehmer haben gegen Acta demonstriert - viele von ihnen mit der Maske der Hacker-Gruppe »Anonymous«.
Wien. „Wir wollen freies Internet" - damit lässt sich grob der Tenor der Demonstrationen zusammenfassen, die am Samstag österreichweit gegen das Anti-Counterfeiting Trade Agreement (Acta) stattfanden. Allein in Wien waren es laut Polizei mehr als 3000 Teilnehmer, die am Nachmittag vom Christian-Broda-Platz (Westbahnhof) bis zum Sigmund-Freud-Park marschiert sind. Organisiert wurde die Demo von der Plattform Stopp Acta Österreich. Diese erhielt Unterstützung unter anderem von den Grünen, der Piratenpartei Österreichs (PPÖ), der Sozialistischen Jugend und von Attac.
Die Teilnehmer - viele von ihnen mit der Maske der Hacker-Gruppe „Anonymous" - sorgen sich nicht nur um ihr „freies Internet", wie die „Presse am Sonntag" bei einem Lokalaugenschein erfuhr. Sie befürchten auch einen „Überwachungsstaat", wie ein Demonstrant erklärte. Das Internet sei das demokratischste Mittel von heute, da es jeder mitbenutzen und mitgestalten könne. Acta schränke diese Online-Freiheit aber ein, da theoretisch alle Nutzer als potenzielle illegale Downloader verfolgbar wären. Manche Teilnehmer wollten laut ihren Transparenten nicht auf „free porn" verzichten. Erst vor zwei Wochen haben rund 5000 Teilnehmer in Wien gegen Acta demonstriert.