Zwei Monate lang haben sechs Hacker unter dem Namen LulzSec das Internet unsicher gemacht. Ausgerechnet Hacker haben dem Spuk schließlich ein Ende bereitet.
Die sechsköpfige Hackerbande LulzSec hat sich rund zwei Monate nach ihrer Gründung aufgelöst. Vor der Kapitulation musste die Gruppe an gleich zwei Fronten kämpfen. Nicht nur die Behörden setzten alles daran, die Hacker zu identifizieren. Sie bekamen unerwartete Hilfe anderer Hacker. Andere Hacker, die offenbar genervt waren von den "Kindereien" der "script kiddies". Gemischt mit ein wenig Neid ist daraus eine regelrechte Hetzjagd auf die LulzSec-Hacker ausgebrochen, die letztendlich in der Auflösung mündete.
"Nichts als ein Haufen 'script kiddies'"
Losgetreten wurde die Jagd offenbar von der Hackergruppe TeaMp0isoN (Team Poison). Sie haben am 23. Juni einen schwedischen Webdesigner als Mitglied identifiziert, der das umgehend zurückwies. Beinahe gleichzeitig verhaftete die britische Polizei einen 19-Jährigen, der angeblich ebenfalls zu LulzSec gehört. "Wir sind hier, um der Welt zu zeigen, dass sie (LulzSec, Anm.) nichts als ein Haufen 'script kiddies' sind", soll einer der Hacker bei FoxNews.com zu Protokoll gegeben haben. Die Aussgen lesen sich beinahe so, als fühlten sich die "Alten Hasen" der Szene von den einfach gestickten LulzSec-Angriffen in ihrem "Berufsstand" beleidigt. "Glaubt ihr wirklich, man ist gleich ein 'bad-ass' Hacker, nur weil man jemanden für einige Minuten offline stellt", regt sich der Hacker auf.
"Das Internet ist nicht anonym"
Auch mit den Motiven von LulzSec ist "Team Poison" nicht einverstanden. Man selbst handle aus politischer oder religiöser Motivation - LulzSec hingegen mache sich einfach einen Spaß daraus, Nutzerdaten zu veröffentlichen. Das sehen offenbar auch andere Hacker so. Die Gruppe "LulzSec Exposed" hat wenig Verständnis für Späße wie das Veröffentlichen von Daten normaler Internetnutzer. Sie haben eine eigene Seite angelegt, die Informationen über LulzSec-Mitglieder sammelt. In der Selbsbeschreibung klingt durch, dass den Hackern auch die mediale Aufmerksamkeit ein Dorn im Auge ist. LulzSec hat sich offenbar zu sehr in das Rampenlicht gedrängt. Noch kurz vor der Abschiedsbotschaft der Hackerbande, hat die Gruppe "A-Team" eine Liste veröffentlicht, die die Drahtzieher von LulzSec umfassen soll. "Das Internet ist nicht anonym", zitiert die britische Zeitung "Independent" ein A-Team-Mitglied. "Wenn man eine Spur lange genug zurückverfolgt findet man immer ihren Ursprung".
(sg)