Der Abschwung bremst sich ein

Berlin Bauarbeiten am Tacheles Quartier Kraene auf einer Baustelle aufgenommen in Berlin 24 04 20
Berlin Bauarbeiten am Tacheles Quartier Kraene auf einer Baustelle aufgenommen in Berlin 24 04 20imago images / photothek
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Österreichs Wirtschaft ist laut Wirtschaftsforschungsinstitut im ersten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 0,3 Prozent gewachsen. Die Konjunktur kühlt sich zwar ab, aber das Tempo habe nachgelassen.

Die internationale Konjunktur erscheint derzeit widersprüchlich: In den USA und im Euro-Raum stieg das Bruttoinlandsprodukt nach erster Schätzung im I. Quartal stärker als zuletzt. Andere Indikatoren wie die Industrieproduktion oder rezente Unternehmensbefragungen deuten allerdings weiterhin auf ein Abflauen der Konjunktur hin. Der Abschwung scheint sich jedoch zumindest merklich verlangsamt zu haben, heißt es in der aktuellen Einschätzung des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo).  In den USA ist die Verbraucherstimmung ungebrochen positiv und die Situation auf dem Arbeitsmarkt günstig.

Auch im Euro-Raum stabilisierte sich das Verbrauchervertrauen zu Jahresbeginn, gab im April aber wieder merklich nach. In der Bauwirtschaft sowie im Dienstleistungsbereich ist die Stimmung anhaltend optimistisch. In der Sachgütererzeugung trübten sich die Erwartungen aber neuerlich ein.

In Österreich weist hingegen vieles weiter auf eine Abkühlung der Konjunktur hin, wenngleich auch hier das Tempo des Abschwunges etwas nachgelassen hat. Die österreichische Wirtschaft wuchs im I. Quartal nach vorläufiger Schätzung (Trend-Konjunktur-Komponente) gegenüber dem Vorquartal um 0,3 Prozent (viertes Quartal plus 0,4 Prozent). Die Inlandsnachfrage, insbesondere der private Konsum und die Bauinvestitionen, entwickelten sich jedoch unverändert robust. Die Dynamik der Exporte und der Ausrüstungsinvestitionen ließ hingegen im Sog der Weltkonjunktur neuerlich nach. Dies schlug sich insbesondere in der Sachgütererzeugung nieder, deren Wertschöpfung im I. Quartal nach dem Konjunkturhöhepunkt im Vorjahr erstmals zurückging.

Die Unternehmensstimmung stabilisierte sich laut Wifo-Konjunkturtest im April wieder etwas und ist in der Gesamtwirtschaft weiterhin überdurchschnittlich positiv. Auch hier zeigt sich die Konjunkturschwäche vor allem in der Sachgütererzeugung, welche die künftige Entwicklung nur mehr wenig optimistisch beurteilt. Die Einschätzung der Auftragsbestände und der Kapazitätsauslastung verschlechterte sich deutlich, die aktuelle Lage wurde allerdings nach wie vor überwiegend optimistisch beurteilt.

Arbeitslosigkeit stagniert

Auch auf dem österreichischen Arbeitsmarkt macht sich die Konjunkturabkühlung bereits bemerkbar, wenngleich die Situation immer noch relativ günstig ist. Die Zahl der unselbständig aktiv Beschäftigten erhöhte sich im April weiter (plus 76.000 im Vorjahresvergleich). Im Bereich der Arbeitslosigkeit zeichnet sich hingegen ein Ende der Erholung ab, die Arbeitslosenquote gemäß nationaler Definition stagnierte saisonbereinigt.

Die Inflation beschleunigte sich in Österreich im März etwas, nachdem sie in den drei Monaten davor kontinuierlich zurückgegangen war. Der Anstieg der Verbraucherpreise blieb allerdings mit 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr mäßig. Wichtige Preistreiber waren die Kosten von Haushaltsenergie, Wohnungsmieten, der Instandhaltung von Wohnungen, Restaurants und Hotels und der Anstieg der Treibstoffpreise.

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